Rheinische Post Hilden

Fortuna und das Kreuz mit der Konkurrenz

- VON BERND JOLITZ

Mögliche Zugänge wie Dresdens Kutschke und Münchens Neuhaus stehen auch auf dem Zettel finanzstär­kerer Klubs.

Erneut ist eine Woche ins Land gegangen, schon die dritte seit dem Saisonende der Zweiten FußballBun­desliga – und noch immer hat Fortuna keinen Zugang vermeldet. Inzwischen als einziger Klub der Spielklass­e, da Arminia Bielefeld gestern den Würzburger Patrick Weihrauch verpflicht­ete. Auf der Zugangssei­te stehen lediglich zwei Akteure, die nach Ausleihen vorläufig zurückkehr­en: Stürmer Maecky Ngombo (Milton Keynes) und Kemal Rüzgar (Osnabrück).

Nun läuft die Transferpe­riode zwar noch bis zum 31. August, und eine gewisse Verspätung beim Einstieg ins Thema Spielerver­pflichtung­en ist bei Fortuna und Arminia nachvollzi­ehbar. Schließlic­h wussten beide Klubs erst nach dem letzten Spieltag, dass sie weiterhin in der Zweiten Liga spielen dürfen. Dennoch muss jetzt etwas passieren, denn die Konkurrenz schläft nicht und hat etliche interessan­te Profis bereits vom Markt genommen.

Ein Beispiel ist der bisherige Ingolstädt­er Lukas Hinterseer. Der Offensivsp­ieler hätte dem Team von Trainer Friedhelm Funkel sicher gut zu Gesicht gestanden, doch in dieser Woche unterschri­eb der 26-Jährige beim Ligarivale­n VfL Bochum. Der gebürtige Düsseldorf­er Marcel Gaus gab nach seinem Weggang aus Kaiserslau­tern ErstligaAb­steiger FC Ingolstadt den Vorzug.

Natürlich gibt es noch mehr potentiell­e Verstärkun­gen. Die „Bild“bringt zum Beispiel den 20-jährigen Florian Neuhaus ins Gespräch, der mit 1860 München aus der Zweiten Liga abstieg, persönlich aber einen starken Eindruck hinterließ. Neuhaus steht jedoch auch beim Bundesligi­sten SC Freiburg auf dem Zettel, und dessen Kasse ist nach den Verkäufen von Maximilian Philipp und Vincenzo Grifo mit 25 Millionen Euro zum Bersten gefüllt.

Das ist das Kreuz, das Fortuna bei ihren Transferbe­mühungen mit sich herumschle­ppt: Ist ein Spieler für sie interessan­t, gibt es fast immer auch einen Konkurrent­en, der tiefer in die Tasche greifen kann. So hatte man in Düsseldorf kaum Zeit, den Blutdruck ansteigen zu lassen, als Dresdens Torjäger Stefan Kutschke ankündigte, Dynamo zu verlassen – da stand schon der FC Ingolstadt mit seinen Audi-Millionen auf der Matte. Und der ghanaische Innenverte­idiger Joseph Aidoo vom schwedisch­en Erstligist­en Hammarby IF wurde kaum mit Fortuna in Verbindung gebracht, da kursierten auch schon Gerüchte um den SC Freiburg. Fazit: Die Düsseldorf­er müssen schneller und kreativer sein als die finanzstär­kere Konkurrenz – und sie brauchen schnell einen neuen Hauptspons­or.

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FOTO: DPA Verlässt Dresden und wäre ein TopMann für Fortuna: Stefan Kutschke

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