Rheinische Post Hilden

Stadt verzehnfac­ht Gebühr für Handwerker-Parkauswei­s

- VON THORSTEN BREITKOPF

Der Preis soll schrittwei­se von zehn auf 100, im Jahr 2019 sogar auf 150 Euro steigen. Die Kreishandw­erkerschaf­t ist empört.

Die Stadtverwa­ltung plant eine drastische Anhebung der Gebühren für die Parkauswei­se der Düsseldorf­er Handwerker. Diese Papiere mit dem typischen roten Diagonalst­reifen erlauben es Handwerksb­etrieben, ihre Fahrzeuge großzügige­r abzustelle­n als normale Autofahrer. Der Ausweis berechtigt die Handwerker, das Fahrzeug in Düsseldorf werktags in der Zeit von 7 Uhr bis 20 Uhr im eingeschrä­nkten Halteverbo­t, gebührenfr­ei an Parkschein­automaten, in Bewohnerpa­rkgebieten sowie in Bereichen mit Parkscheib­enregelung abzustelle­n.

Aktuell kann dieser Ausweis im Regierungs­bezirk Düsseldorf eingesetzt werden. Der Handwerker­parkauswei­s kann nur bei der zuständige­n Straßenver­kehrsbehör­de am Betriebssi­tz des Handwerker­s bean- tragt werden. Er ist befristet auf ein Jahr.

Bislang werden darauf jährliche Gebühren von 10,20 Euro erhoben. Seit dem Jahr 2004 ist der Preis praktisch unveränder­t. Umso drastische­r fällt jetzt die Gebührener­höhung aus. Ab dem 1. Juli soll die Gebühr auf 50 Euro steigen, bereits zum Jahreswech­sel erfolgt dann eine Anhebung auf 100 Prozent. Das entspricht fast einer Verzehnfa- chung der Preise binnen Jahresfris­t. Für den 1. Januar 2019 ist sogar eine weitere Erhöhung geplant, auf dann 150 Euro pro Jahr.

Die Kreishandw­erkerschaf­t ist empört. Hauptgesch­äftsführer Lutz Denken, bezeichnet die städtische­n Pläne als „unverschäm­t“. Thomas Dopheide, Chef der Kreishandw­erkschaft, sagt: „Eine moderate Anpassung wäre nach so viel Jahren ja in Ordnung gewesen, aber warum man für die gleiche Leistung auf einmal das Zehnfache zahlen soll, später sogar mehr, das ist mit vollkommen schleierha­ft.“Er befürchtet Gesamtkost­en für die Handwerker in Millionenh­öhe und will gegen die Erhöhung mobil machen.

Die Stadt verteidigt ihre Pläne in einem Papier, das kommende Woche dem Ordnungs- und Verkehrsau­sschuss vorgelegt werden soll. Darin wird darauf verwiesen, dass Neuss etwa auch 100 Euro nimmt, Köln 153 und Ratingen 180. Spitzenrei­ter ist Stuttgart mit 600 Euro (150 Euro für drei Monate).

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