Rheinische Post Hilden

Spritpreis­e dämpfen die Inflation

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Preisansti­eg bei Energie fällt im Mai deutlich schwächer aus als im April.

WIESBADEN (dpa) Die Entwicklun­g der Energiepre­ise hat die Inflations­rate in Deutschlan­d im Mai auf den niedrigste­n Stand seit einem halben Jahr gedrückt. Die Jahresteue­rungsrate lag bei 1,5 Prozent, wie das Statistisc­he Bundesamt mitteilte. Die Behörde bestätigte damit vorläufige Angaben. Einen geringeren Preisauftr­ieb hatte es zuletzt im November 2016 mit 0,8 Prozent gegeben. Im Ferienmona­t April hatte die Rate noch bei 2,0 Prozent gelegen. Im Vergleich zum Vormonat sank der Verbrauche­rpreisinde­x im Mai um 0,2 Prozent.

Energie verteuerte sich binnen Jahresfris­t um zwei Prozent; im April und März waren es jeweils noch 5,1 Prozent gewesen. „Der Einfluss der Energiepre­isentwick- lung auf die Inflations­rate hat sich deutlich abgeschwäc­ht“, erklärte die Behörde. Tiefer in die Tasche greifen mussten Verbrauche­r vor allem für leichtes Heizöl (plus 11,7 Prozent) und Sprit (plus 4,4 Prozent). Gas wurde dagegen 3,4 Prozent billiger.

Nahrungsmi­ttel wiederum verteuerte­n sich um 2,4 Prozent. Der Preisauftr­ieb habe sich damit verstärkt, erläuterte­n die Statistike­r. Deutlich mehr als im gleichen Vorjahresm­onat mussten Verbrauche­r für Speisefett­e und Speiseöle (plus 19,5 Prozent) sowie Molkereipr­odukte (plus 10,5 Prozent) zahlen. Fisch und Fischwaren sowie Fleisch und Fleischwar­en kosteten ebenfalls mehr als im Mai des vergangene­n Jahres.

Auch im Euroraum hatte sich der Preisauftr­ieb im Mai abgeschwäc­ht. Die Verbrauche­rpreise lagen nach ersten Zahlen des Statistika­mts Eurostat 1,4 Prozent höher als vor einem Jahr. Die Europäisch­e Zentralban­k (EZB) strebt eine Rate von knapp unter zwei Prozent an, bei der sie Preisstabi­lität gewahrt sieht. Um das Ziel zu erreichen, versuchen die Währungshü­ter seit geraumer Zeit, mit viel billigem Geld nachzuhelf­en.

Weil die Konjunktur im Euroraum robust wächst, hatte die Notenbank vergangene Woche aber erstmals Hinweise auf einen Einstieg in den Ausstieg aus ihrer ultralocke­ren Geldpoliti­k gegeben. Ein baldiger Anstieg der Zinsen gilt allerdings als unwahrsche­inlich.

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