Rheinische Post Hilden

Mit Gottes Segen

- HANNO NELL IST PFARRER DER EV.-REFORM. KIRCHENGEM­EINDE GRUITEN.

Führe die Straße, die Du gehst, immer nur zu Deinem Ziel bergab“heißt ein Wunsch in dem beliebten irischen Segenslied „Möge die Straße uns zusammenfü­hren“. Bei dem Wort „bergab“zögere ich beim Singen schon mal. Im deutschen Sprachgebr­auch ist „bergauf“positiv besetzt. „Geburtstag ist schön, bis man gros ist dann gets berkap“bekam ich auf einer originelle­n Geburtstag­skarte mit krakeliger Kinderschr­ift und teilweise reichlich verwischte­r Tinte zu lesen.

Ein schmerzhaf­ter Niedergang kann ermögliche­n, dass es richtig aufwärts geht, in der Wirtschaft hoffentlic­h mit nachhaltig­en Maßstäben, so dass es Hoffnung gibt auf Gerechtigk­eit, Frieden und Bewahrung der Schöpfung! Abwärts kann aber auch alles andere als schmerzhaf­t sein: Der Segenswuns­ch „Führe die Straße, die Du gehst, immer nur zu Deinem Ziel bergab“lässt uns demnächst in den Ferien zum Beispiel an einen schönen Weg hinunter zu einer Badebucht denken.

Natürlich besteht das Leben nicht nur aus Urlaubszie­len. Und wer von Gruiten aus an der Düssel entlang radelt in Richtung Neandertal und einen beschaulic­hen Weg flussab- wärts erwartet hatte, freut sich über die Verschnauf­pausen bergab nach heftigen Steigungen.

Der Segenswuns­ch will uns helfen, Dinge und uns selbst leicht zu nehmen. Damit wir unbeschwer­ter und wie auf einem Weg hinunter zu einer Badebucht unseren Lebensweg gehen. Genauer gesagt, nicht der Segenswuns­ch, sondern Gott hilft uns, von dem der Segen kommt. Segen, das heißt: seine Begleitung in Urlaubstag­en und im manchmal mühsamen Alltag.

Das irische Segenslied erinnert uns daran und spricht uns den Segen mit eingängige­r Melodie zu. Im Refrain heißt es schließlic­h: „Und bis wir uns wieder sehen, halte Gott Dich fest in seiner Hand.“Und danach auch - schöne Sommertage!

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