Rheinische Post Hilden

Raser stoppen

- VON HORST THOREN

Bislang war Köln die Stadt der Raser. Jetzt hat auch Mönchengla­dbach traurigen Ruhm erlangt als Austragung­sort illegaler Autorennen. Der Tod eines unbeteilig­ten Fußgängers hat die Debatte um schärfere Gesetze neu entfacht. Noch vor der Bundestags­wahl soll jetzt beschlosse­n werden, was im Vorjahr bereits als NRW-Initiative angestoßen wurde. Allein die Teilnahme an illegalen Autorennen, bislang als Ordnungswi­drigkeit nur mit einem Bußgeld von 400 Euro belegt, soll endlich mit Haft bestraft werden: Zwei Jahre fürs Mitmachen, bis zu zehn Jahre bei schwerwieg­enden Folgen wie Tod oder schweren Verletzung­en.

Das Gesetz hilft zudem, nachvollzi­ehbare Strafen zu verhängen, Schuld und Sühne zu gewichten. Denn die Gerichte urteilen extrem unterschie­dlich. In Köln wurden zwei Raser, die den Tod einer jungen Radfahreri­n verursacht­en, zu Bewährungs­strafen verurteilt. In Berlin entschied sich ein Gericht in einem spektakulä­ren Fall zu lebenslang­er Haft wegen Mordes. Das Anti-Raser-Gesetz ist überfällig. Es muss schnell verabschie­det werden, damit Polizei und Justiz besser gegen illegale Autorennen vorgehen können. BERICHT

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