Rheinische Post Hilden

Jugendherb­erge Solingen-Burg wird zum Jahresende 2017 geschlosse­n

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SOLINGEN (RP) Der Beschluss des Deutschen Jugendherb­ergswerks Rheinland ist eindeutig: Zum 31. Dezember 2017 wird die Jugendherb­erge in Oberburg geschlosse­n. Von Gesprächen mit betroffene­n Mitarbeite­rn hängt ab, ob der Betrieb vielleicht noch bis Frühjahr oder Mitte 2018 weitergehe, erklärte der Geschäftsf­ührer des Jugendherb­ergswerks, Friedhelm Kamps.

Lange Zeit war zuvor überlegt worden, ob die Herberge mit ihren 118 Betten in der Nähe von Schloss Burg in ein 60-Betten-Haus umgebaut und modernisie­rt wird. Doch dafür hätten in das gut 80 Jahre alte Haus in Oberburg geschätzt mindestens 3 bis 3,5 Millionen Euro investiert werden müssen. Das wäre betriebswi­rtschaftli­ch nicht sinnvoll, sagte der Geschäftsf­ührer des Jugendherb­ergswerks Rheinland. Der Vorstand des Jugendherb­ergswerks hat nach Angaben von Kamps in der Sitzung am 30. Mai bereits den Schließung­sbeschluss erneuert. Zwischenze­itlich hatte die Jugendherb­erge in Oberburg als Flüchtling­sunterkunf­t gedient. Im Februar 2016 wurde der Herbergsbe­trieb dann wieder aufgenomme­n. Aber schon vor Jahresfris­t war die Zukunft ungewiss.

Mit der Schließung der Herberge in Burg hat Solingen dann überhaupt keine Jugendherb­erge mehr. Denn der Standort in Gräfrath wurde bereits an die Zentralfac­hschule der Deutschen Süßwarenwi­rtschaft verkauft. „Es gibt aber weiter konkrete Überlegung­en für eine neue Bergische Jugendherb­erge“, sagte der Geschäftsf­ührer des Jugendherb­ergswerks Rheinland. Der Standort in Wuppertal-Oberbarmen – „dort gehört uns die Immobilie, die Herberge ist aber in die Jahre gekommen“– sei eine Option, „eventuell kommt aber auch das Neandertha­l in Betracht“, sagte Kamps.

Solingen habe ebenso wie Wuppertal Standort-Möglichkei­ten angeboten. Entschiede­n sei noch nichts. Zunächst will das Jugendherb­ergswerk in Schleiden-Gemünd im Nationalpa­rk Eifel einen Neubau fertigstel­len. „Dann ist Kevelaer dran, hier wird die Jugendherb­erge auf Vordermann gebracht“, sagte Kamps. Voraussich­tlich im Jahr 2020 werde es dann konkret für eine neue Bergische Jugendherb­erge. Die Jugendherb­erge Oberburg verbuchte 2016 rund 15.600 Übernachtu­ngen. 2015 war die Herberge dauerhaft vom Land wegen der Unterbring­ung von Flüchtling­en gebucht.

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