Fortuna Düsseldorf richtet sich im Westerwald ein
Während das Team absolviert, wird zu Hause ein Leihgeschäft mit dem Neu-Gladbacher Florian Neuhaus abgewickelt.
DÜSSELDORF Fortunas Trainer Friedhelm Funkel hatte es nach der ersten Trainingseinheit im heimischen Sportpark schon versprochen: „Die Jungs werden in der Vorbereitung ins Schwitzen kommen.“Von den Außentemperaturen sah es gestern dann allerdings noch nicht ganz danach aus. Als der Teambus die Stolperschwelle bei der Einfahrt zum Mannschaftshotel am Wiesensee passierte, waren es gerade einmal 15 Grad im Westerwald, und das Ganze bei grau verhangenem Himmel. Den Spielern wird es so allerdings wohl eher recht sein als mit den 30 Grad in der Vorsaison an gleicher Stelle.
Um 16 Uhr rief das Trainerteam zur ersten Arbeitseinheit. Der Kader machte sich zu Fuß auf den 200 Me- ter langen Weg zum Trainingsplatz auf der anderen Seite der Kreisstraße 52. Es fehlte nur Gökhan Gül, der noch mit dem U19-Nationalteam bei der EM in Georgien ist, dafür war aus Fortunas U23 Kianz Froese (21) mit dabei.
Die Trainer ließen es wider Erwarten dann doch einigermaßen ruhig angehen. Nach einem kurzen Aufwärmprogramm, geleitet von Florian Klausner, ging es gleich zu Peter Hermann und der Arbeit mit dem Ball über. Physiotherapeut Carsten Fiedler beschäftigte sich mit einem Sondertraining für den Rekonvaleszenten Justin Kinjo, als der Rest der Truppe ein Spielchen auf verkürztem Feld machte.
Daheim in Düsseldorf ging unterdessen ein interessantes Nachbarschafts-Geschäft über die Bühne. Bundesligist Borussia Mönchen- gladbach verpflichtete Nachwuchsspieler Florian Neuhaus von Zweitliga-Absteiger TSV 1860 München und lieh ihn umgehend an Fortuna aus. Das war ohne größere Schwierigkeiten möglich, da die Borussen den 20-Jährigen langfristig – offenbar gleich für mindestens vier Jahre – unter Vertrag nahmen.
„Ich bin sehr glücklich, dass alles so geklappt hat“sagte Neuhaus. „Natürlich habe ich die Fortuna in den letzten Jahren verfolgt. Dabei ist mir nicht verborgen geblieben, dass man sich hier als junger Spieler hervorragend entwickeln kann.“Bereits gestern Abend traf er im Trainingslager am Wiesensee ein.
Das Geschäft birgt für alle Seiten nur Vorteile. Zwar war auch Fortuna an der Verpflichtung des hochtalentierten Mittelfeldspielers interessiert, doch hatte sie spätestens mit dem Einstieg der Gladbacher in den Transferpoker keine realistische Chance mehr. So kann der Zweitligist wenigstens für ein Jahr von Neuhaus’ Qualitäten profitieren und sich dabei sogar das Gehalt mit Borussia teilen.
14 Zweitliga-Partien hat der 1,82 Meter große U20-Nationalspieler 2016/17 gemacht und dabei 611 Minuten auf dem Platz gestanden, beim 1:1 im Relegations-Hinspiel in Regensburg gelang ihm sein erstes Tor.
Den Abstieg nach dem 0:2 im Rückspiel vor eigenem Publikum und einer insgesamt desolaten Münchner Saison konnte aber auch er nicht verhindern. Mehr Infos zu Fortunas Trainingslager finden Sie online unter www.rp-online.de/ fortuna