Rheinische Post Hilden

Leben mit und ohne Schatten!

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Kirchentag Berlin, Konzert, Jürgen Werth singt: Leben ohne Schatten, ist Leben ohne Sonne. Wer nie im Dunkeln saß, beachtet kaum das Licht. Leben ohne Tränen ist Leben ohne Lachen. Wer nie verzweifel­t war, bemerkt das Glück oft nicht. Leben ohne Täler ist Leben ohne Berge. Wer nie ganz unten war, schaut gleichgült­ig ins Tal. Leben ohne Zweifel, ist Leben ohne Glauben. Wer niemals sucht und fragt, dessen Antworten sind schal.

Das sind nur die ersten beiden Strophen des Liedes. Und es ist erstaunlic­h, wie viele Gegensatzp­aare Jürgen Werth noch findet, die eines deutlich machen: Zum Leben gehören immer beide Seiten dazu. Ein Leben nur mit Sonne gibt es nicht, und würde wohl auch der Lebensfreu­de entbehren, weil man die Wärme nicht mehr zu schätzen weiß. Wenn man den Rheinlände­r fragt „wie geht es?“kommt oft als Antwort „am liebsten gut“. Dem können wir uns gefühlt wohl alle anschließe­n, aber eben mit dem Wissen, dass das Leben kein Ponyhof ist.

So geraten wir mitten aus dem Alltag in den Kern des christlich­en Glaubens. In der Evangelisc­hen Kirche Haan ist gerade eine Installati­on unter dem Titel Solus Christus 3D.0 zu betrachten. Im Mittelpunk­t steht eine kleine Christusfi­gur, die das Künstlereh­epaar Schneider+Mombaur auf dem Trödelmark­t entdeckt hat. Eine ramponiert­e, gebrochene Figur, die dennoch eine enorme Kraft ausstrahlt, und fast wie in Siegerpose daherkommt.

Dass Gott in den Schwachen mächtig ist, ist keine theoretisc­he Lehre, sondern der Ursprung des christlich­en Glaubens in Jesus selbst. Bis heute geht es auch im Glauben nicht um Perfektion oder Unversehrt­heit des Lebens, sondern um das Getragen-Sein durch Gott und in der Gemeinscha­ft mit anderen Glaubenden. Für manch einen zu naiv der Gedanke. Für denjenigen, der es erlebt hat Lebenskraf­t. Probieren geht über Studieren!

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