Der Sommer der Sieger
Der deutsche FußballSommer 2017 hat viele Gewinner. Die U-21-Auswahl zum Beispiel. Sie setzte sich bei der EM durch, obwohl viele ihrer besten Spieler zur gleichen Zeit beim Confed-Cup Dienst taten. Aber auch die gehören zu den Siegern, erst recht nach dem Finalsieg gegen Chile gestern Abend in St. Petersburg. Beide Teams haben der ganzen Welt bewiesen, mit welchem Überfluss an Toptalenten der deutsche Fußball gesegnet ist.
Deshalb sind alle, die in den Leistungszentren arbeiten, Gewinner. In diesen Ausbildungsbetrieben der Bundesligisten werden seit den dunklen Tagen des Rumpelfußballs am Anfang des Jahrtausends Talente in Form gebracht. Auch an dieser Stelle eine tiefe Verbeugung vor dem ehemaligen Bundestrainer Berti Vogts, auf dessen Konzept die Förderung beruht. Und Gerhard Mayer-Vorfelder mag als Präsident des DFB einige selbstherrliche, seltsame Dinge getan haben. Dass er die Leistungszentren auf den Weg brachte, sollte ein Denkmal wert sein. Selbstverständlich darf sich Bundestrainer Joachim Löw auf der Siegerseite fühlen. Er hat die Talentschau erst möglich gemacht, als er seine Topbesetzung in Urlaub schickte. Das fühlte sich überheblich und respektlos an. Es brachte den Spielern, die dann in Polen und Russland auf dem Platz standen, aber unschätzbare Wettkampferfahrung.
Sicher kann niemand aus den bemerkenswerten Erfolgen nun gleich die Verteidigung des Weltmeister-Titels im nächsten Jahr ableiten. Aber die Basis für weitere große Jahre ist da. Darum gehört der deutsche Fußball ebenfalls zu den Gewinnern.