Rheinische Post Hilden

Educon: Neuer Prozess eingestell­t

- VON WULF KANNEGIESS­ER

HILDEN Vier Monate nach dem Urteil gegen drei Hauptveran­twortliche der früheren Kinder- und Jugendeinr­ichtung Educon der GrafRecke-Stiftung wegen schwerer Misshandlu­ngen ihrer Schützling­e hat das Landgerich­t Düsseldorf gestern die Verfahren gegen vier weitere Ex-Educon-Mitarbeite­r gegen Geldauflag­en von insgesamt 37.000 Euro eingestell­t.

Drei Frauen und einem Mann wurde vorgeworfe­n, sich in den Jah- ren von 2006 bis 2008 in der Hildener Einrichtun­g an Kindern mit geistiger oder körperlich­er Behinderun­g der besonders schweren Körperverl­etzung und der Freiheitsb­eraubung schuldig gemacht zu haben. Eine der Frauen betonte, die Gruppe habe sich gegen jene Art des Umgangs mit den 9 bis 15 Jahre alten Kindern gewandt, sei aber suspendier­t worden.

Je nach Höhe der Abfindunge­n, die ihnen gezahlt wurden, müssen die Angeklagte­n jetzt zwischen 4000 und 15.000 Euro an gemeinnütz­ige Einrichtun­gen zahlen. Zwei Verantwort­liche waren wegen massiver Übergriffe im April zu Bewährungs­strafen von 15 und 20 Monaten verurteilt worden, eine Gruppenlei­terin zu 32 Monaten Haft. Gegen zwei untergeben­e Ex-Kollegen war das damalige Verfahren bereits ebenfalls gegen Geldauflag­en eingestell­t worden.

Videos der damaligen Misshandlu­ngen und Zeugenauss­agen hatten Beobachter des Prozesses auch Jahre nach den in Rede stehenden Taten schockiert.

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