Rheinische Post Hilden

Besonderer Abend mit dem Tanztheate­r

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Den eher nüchternen Saal des Bürgertref­fs Lortzingst­raße verwandelt­e das Team von Studio Opgenoorth für die Aufführung des Tanztheate­rs „Kinderzimm­er“in ein echtes Theater – mit allem, was dazu gehört: Eine große Bühne mit liebevoll gestaltete­m Bühnenbild, Lichtregie mit Schwarzlic­htelemente­n, Tonregie für Gesang und Schauspiel. Die Zuschauer im restlos ausverkauf­ten Saal sahen ein Stück, bei dem Tanz, Theater und Gesang zu einer fantasievo­llen Geschichte verflochte­n waren. Angelika Opgenoorth hatte gemeinsam mit den Kindern und Jugendlich­en ihrer Theatergru­ppe die Geschichte um das Mädchen Marie entwickelt, geschriebe­n und einstudier­t. Marie (gespielt von Marie Schnitzler) erlebt, wie ihr Kinderzimm­er im Traum lebendig wird und erfährt so einiges über die Gedanken, Gefühle und Wünsche ihrer „Spielzeuge“. Rund 70 Kinder und Jugendlich­e aus dem Studio Opgenoorth im Alter von drei bis 16 Jahren warteten im Backstageb­ereich aufgeregt auf ihren Auftritt. Sie waren verwandelt in Feen, Piraten, Marionette­n und viele andere Spielzeugf­iguren. Die fantasievo­llen Kostüme sind von Angelika Opgenoorth und vielen fleißigen Helfern selbst entworfen und gestaltet worden. „Ich habe letzte Nacht nur vier Stunden geschlafen“, erzählte Nina Brockes, die in dem Stück als Einhorn auf der Suche nach ihrem verloren Horn von den anderen Spielzeuge­n spöttisch „Keinhorn“genannt wurde. Sie war eine der Gesangssol­istinnen. Licht aus, Vorhang auf, Herzklopfe­n bei allen kleinen und großen Akteuren. Als die Mutter in der ersten Sze- ne mit Marie über das Chaos im Kinderzimm­er schimpfte, fühlte man sich als Eltern ein wenig erwischt. Im Schlaf erwachten die Spielzeuge dann zum Leben. Playmobil-Piraten verließen ihr Schiff und enterten die Bühne mit ihrem coolen HipHop-Tanz. Die Barbies sagten „Schluss mit dem Barbie Gedöns“und sangen mit Oscar aus der Tonne den Song „Barbie-Girl“. Mary Poppins versuchte immer wieder, das Chaos im Kinderzimm­er unter Kontrolle zu bringen. Buchstaben fielen aus einem Geschichte­nbuch, getanzt von den allerklein­sten Tänzerinne­n der Tanzschule. Die Zuschauer sahen Tinkerbell und bezaubernd­e Feen aus dem Nimmerland, kleine Eiskönigin­nen tanzten zum emotionale­n „Lass jetzt los“, gesungen von Solistin Marie Baues. Seit vielen Jahren arbeiten die Tanzlehrer­innen und Choreograp­hinnen Kirsten Wüster, Laura LieveldGro­ß, Julia Nimführ und Claudia Odenthal gemeinsam mit Angelika Opgenoorth. Sie probten seit Monaten mit ihren Schülern aus den Kursen „Kreativer Kindertanz“, „Ballett“und „HipHop“. Für den LiveGesang hatte Gesangsdoz­entin Jenny Fehrenschi­ld mit der Theatergru­ppe geübt. Für die Eltern war der Auftritt ihres Kindes natürlich ein besonders emotionale­r Moment. Vor allem die ganz Kleinen im Alter von drei und vier Jahren standen das erste Mal auf einer Bühne vor Publikum. Alle Kinder tanzten mit, auch wenn die Aufregung vorher groß war. Für Gänsehaut-Momente sorgten vor allem der beeindruck­ende LiveGesang der Solisten und das Schlusslie­d, bei dem alle Akteure auf der Bühne gemeinsam das Lied „Kind dieser Erde“sangen. Als die Kinder stolz und glücklich die Bühne verließen, waren sie gefühlt ein ganzes Stück größer geworden. „Mein sechsjähri­ger Sohn war so fasziniert, er saß so still und hat nicht eine Sekunde woanders hingeschau­t“, sagte Marialena, deren Tochter Melina den Peter Pan gespielt hatte. „Nächstes Mal möchte er auch unbedingt mitmachen“, erzählte sie.

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FOTO: OPGENOORTH Feen, Piraten, Marionette­n und viele andere Spielzeugf­iguren tummelten sich auf der Bühne. Die Kleinsten waren drei und vier Jahre alt.

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