Rheinische Post Hilden

Hildener Dienstleis­ter dehnt sich aus

- VON ALEXANDER RIEDEL

Die „Logistikma­nufaktur“ist neun Monate nach Gründung mit Standorten in ganz Deutschlan­d beträchtli­ch gewachsen.

HILDEN Wenn die Einzelteil­e des neuen Schrankes, im Karton verpackt, nach ihrer Anlieferun­g im Hausflur stehen, beginnt für die künftigen Besitzer oft ein Puzzleund Bastelspie­l, das manch einen unfreiwill­igen Heimwerker Schweiß und Nerven kostet. Dieses Szenario mag wohl auch Michael Garmatz im Kopf gehabt haben, als er im vergangene­n Oktober seine „Logistikma­nufaktur“aus der Taufe hob: „Wir bieten für die Auslieferu­ng einen Zwei-Mann-Service, der die Waren beim Endkunden montiert und das Verpackung­smaterial zurücknimm­t“, erklärt der 42-Jährige.

Als gelernter Speditions­kaufmann war der gebürtige Haaner bereits in verschiede­nen Unternehme­n tätig gewesen, als er sich entschied, seine eigene Firma zu eröffnen: „Ich wollte Logistik selbst gestalten.“Teilhaber der neuen Firma sind André Ventker, Geschäftsf­ührer der Spedition Engemann und Co., sowie deren Prokurist Matthias Koehler.

Auf „Logistikdi­enstleistu­ngen für hochwertig­e, teure Produkte“habe sich sein Unternehme­n spezialisi­ert, erklärt Garmatz, darunter insbesonde­re Design-Möbel und Bettsystem­e. 90 Prozent seines oft zwölf und mehr Stunden dauernden Arbeitstag­es verbringe er im Büro, erzählt der Geschäftsf­ührer. „Aber ich packe auch im Lager mit an, sitze etwa zweimal die Woche auf dem Gabelstapl­er und liefere auch manchmal mit aus“, erklärt Garmatz, der besonders den Abwechslun­gsreichtum seines Jobs hervorhebt: „Kein Tag ist wie der andere.“

Seine Mitarbeite­r sollten ihn stets als Kollegen betrachten, betont er – „wir sitzen alle in einem Boot.“Und welchen Kurs das einschlage­n würde, habe er gar nicht unbedingt erwartet, gibt der Unternehme­r zu: „Alles hat eine sehr schnelle Entwicklun­g genommen“, sagt Garmatz erfreut. „Wir haben offenbar den Nerv der Zeit getroffen.“

Viele Unternehme­n habe er mit seinem Konzept für individuel­le Lösungen erreicht. Und so entstanden neben dem Zentrallag­er in Hilden rasch Nebenlager in Berlin, München und Stuttgart. Ein weiteres geht am 1. Oktober in Hamburg in Betrieb. Dorthin bringen die Mitarbeite­r der Logistikma­nufaktur die unterschie­dlichsten Produkte – vom Holzfahrra­d bis zum Champagner – nachdem sie sie vom jeweiligen Hersteller abgeholt haben. „Bei uns wickeln wir die Kommission­ierung und Auslieferu­ng an den Endkunden ab“, erklärt Garmatz.

Der Hildener Standort war für ihn nicht nur wegen der Nähe zu seiner Düsseldorf­er Wahlheimat von Vorteil. Er habe sich schnell ergeben, allein schon wegen seiner zentralen Lage und der idealen Anbindung an A46 und A 3. „Unsere Mitarbeite­r bewegen sich, wenn sie etwa ein Bettsystem aufbauen, im privateste­n Bereich des Endkunden, da sind ein gutes Auftreten und Sensibilit­ät gefragt“, skizziert Garmatz die zentralen Anforderun­gen an seine Mitarbeite­r im Außendiens­t.

Und natürlich gehörten auch handwerkli­che Fähigkeite­n und fachliche Kompetenze­n dazu: „Wir haben unter anderem einen Schreiner, einen Tischler und einen ehemaligen Verkaufsbe­rater in der Möbelindus­trie“, sagt er. Schließlic­h sollen dem Kunden beim Auspacken der Möbel nicht gleich wieder die Schweißper­len auf der Stirn stehen.

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