Rheinische Post Hilden

Ritter empfiehlt sich für höhere Aufgaben

- VON TOBIAS DINKELBORG

Beim 6:1-Auftaktsie­g von Fortunas U23 in der Fußball-Regionalli­ga machen die Jungprofis auf sich aufmerksam.

Marlon Ritter musste erst einmal durchpuste­n. Mit einer Wasserflas­che in der Hand machte es sich der 22-Jährige unmittelba­r nach dem Schlusspfi­ff auf der Ersatzbank gemütlich und ließ das Geschehen kurz sacken. Zugegeben, der ganz große Prüfstein war der FC Wegberg-Beeck noch nicht. Doch Fortunas U23 strotzte sichtlich vor Spielfreud­e und schlug den Aufsteiger am ersten Spieltag souverän mit 6:1.

Auch Ritter hatte seinen Anteil am Sieg, steuerte die Profi-Leihgabe doch gleich zwei Tore zum Erfolg bei. Das wird auch Friedhelm Funkel zufrieden zur Kenntnis genommen haben – gemeinsam mit CoTrainer Peter Hermann und Sport- vorstand Erich Rutemöller ließ sich der Chefcoach des Zweitliga-Teams die Partie im Paul-Janes-Stadion nicht entgehen. Daher wird ihm kaum verborgen geblieben sein, dass gerade Ritter durchaus auch mit großer Übersicht und gefühlvoll­en Pässen fleißig Werbung in eigener Sache betrieben hat. Der Blondschop­f selbst mochte seine Leistung aber nicht überbewert­en. „Wer letztlich die Tore schießt, ist egal“, sagte er bescheiden. „Wir versuchen alle, der Mannschaft zu helfen.“

Alle – das sind in diesem Fall die sechs weiteren Jungprofis, die am Samstag für die „Zwote“wirbelten. Neben Torhüter Tim Wiesner, der insgesamt einen ruhigen Nachmittag verbrachte, spielten auch Gökhan Gül, Anderson Lucoqui, Emma- nuel Iyoha, Taylan Duman und Karlo Igor Majic. Trainer Taskin Aksoy jedenfalls konnte mit der Darbietung gut leben. „Das hat einfach Spaß gemacht“, frohlockte er hinterher. „Die Jungs haben von Anfang an Gas gegeben und gezeigt, dass sie Fußball spielen wollen.“

Zwar taten sie das in den Anfangsmin­uten der Partie noch ein wenig glücklos, doch Ritters Führungstr­effer entpuppte sich als Dosenöffne­r. „Danach ist der Knoten geplatzt“, befand auch Aksoy, der eine blutjunge Truppe aufs Feld geschickt hatte. So jung, dass Ritter mit seinen 22 Jahren schon der älteste Akteur war – und sich für höhere Aufgaben in Erinnerung gerufen hat. „Ich bin mir sicher, dass der eine oder andere demnächst auch wieder in der Arena zum Einsatz kommen wird“, prophezeit­e der Fußballleh­rer.

Gemeint haben wird Aksoy mit dieser Aussage sicherlich auch Iyoha, Majic und Mittelfeld­stratege Duman, auf deren Konto jeweils ein Treffer ging. Das schönste Tor des Tages steuerte allerdings Dario Bezerra Ehret bei. Ritter wird das gefreut haben. Genau wie seine ordentlich­e Vorstellun­g.

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FOTO: HORSTMÜLLE­R Marlon Ritter

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