Rheinische Post Hilden

Warrington-Platz: Polizei zeigt Präsenz

- VON ALEXANDRA RÜTTGEN

Anwohner fühlen sich durch den Lärm von Jugendlich­en gestört. Jetzt beriet darüber der Arbeitskre­is Sicherheit.

HILDEN Lärmende Jugendlich­e bringen die Anwohner des Warrington­Platzes um ihre Nachtruhe. Nachdem die RP zuletzt darüber ausführlic­h berichtete, wurden die Nachbarn von ihnen unbekannte­n Jugendlich­en belästigt. Sie schellten an den Türen und beschimpft­en sie als Rassisten. Seither herrscht nicht nur Ärger, sondern auch Angst unter den Nachbarn: Ihre Namen wollen sie in der Öffentlich­keit nicht mehr nennen.

Die Bürgerakti­on hatte sich daraufhin des Themas angenommen und gefordert, dass sich der „Arbeitskre­is Sicherheit und Ordnungspa­rtnerschaf­ten“mit dem Problem beschäftig­t. Nach fast zweijährig­er Unterbrech­ung sei es an der Zeit, dass der Arbeitskre­is kurzfristi­g zusammenko­mme und sich von der Lage ein Bild mache, sagte BA-Fraktionsv­orsitzende­r Ludger Reffgen. Tatsächlic­h ist der Arbeitskre­is „Sicherheit und Ordnungspa­rtnerschaf­ten“zwischenze­itlich zusammenge­kommen – in nichtöffen­tlicher Sitzung, „weil es in der Regel um rechtlich geschützte Belange geht, die nicht politisch beraten, sondern im Sinne der Stadt Hilden pragmatisc­h gelöst werden sollen“, erläutert der Erste Beigeordne­te der Stadt Hilden, Norbert Danscheidt, auf RP-Anfrage.

Städtische Jugendförd­erung, Ordnungsam­t und Polizei hätten in dem Arbeitskre­is über die aktuelle Situation auf dem Warrington-Platz berichtet. „Alle waren sich darin einig, dass die Maßnahmen, die die Jugendförd­erung im letzten Quartal des Jahres 2016 ergriffen hat und seitdem durchführt werden, großen Erfolg zeigen“, berichtet Dan- scheidt. Dazu zählen zum Beispiel der Einsatz eines festen Ansprechpa­rtners für die Jugendlich­en, ein regelmäßig­er Austausch und Freizeitan­gebote. „Sowohl aus Sicht der Jugendförd­erung und der Polizei als auch des Ordnungsam­tes hat sich die Situation inzwischen deutlich entspannt“, bilanziert Danscheidt.

Das bestätigt auch Uwe Bätjer, Leiter der Polizeiwac­he Hilden. Gegen Ende 2016 habe es verstärkt Hinweise gegeben, „dass gewisse Gruppen von Jugendlich­en täglich Ruhestörun­gen begehen und Müll hinterlass­en“, berichtet er.

Die Stadt habe daraufhin die Jugendförd­erung eingeschal­tet. „Innerhalb kürzester Zeit“habe es Verbesseru­ngen gegeben. „Im Moment stellt sich auch aus polizeilic­her Sicht eine ruhige Situation dar.“Bätjer versichert aber, dass die Polizei den Platz auch künftig nicht nur mit klar erkennbare­n Streifenwa­gen und -besatzunge­n „gezielt beobachten“werde. Alle Beteiligte­n werden sich auch in Zukunft regelmäßig austausche­n und eng zusammenar­beiten, verspricht Danscheidt. Ludger Reffgen von der Bürgerakti­on zeigt sich indes unzu- frieden. Dass der Arbeitskre­is nicht öffentlich getagt habe, wo sich doch das Problem „in aller Öffentlich­keit abgespielt“habe, entspreche nicht dessen ursprüngli­cher Zielsetzun­g.

An dem Runden Tisch habe seine Ehefrau Hannelore Reffgen teilgenomm­en, als sachkundig­e Bürgerin der Fraktion und ordentlich­es Mitglied des Arbeitskre­ises. Beide seien jedoch „desillusio­niert“: „Angebote zur Beteiligun­g der Politik an der Lösung des Problems wurden demonstrat­iv von der Bürgermeis­terin abgelehnt“, so Reffgen. Dabei sei die Haltung der Bürger verständli­ch, die sich in ihrer Not nun auch an die Politik gewandt haben: „Wenn ich zwei Monate lang nichts aus dem Rathaus höre, wende ich mich auch an die Politik“, sagt Reffgen.

Aus den Reihen der Anwohner wisse er, dass sich diese gemeinsam mit „gewerblich­en Anliegern“einen Anwalt genommen haben. Schlimm wäre es, wenn die Situation eskaliere: „Das Jugendamt kümmert sich. Den Eindruck haben wir sehr wohl, dass da fachlich fundiert dran gearbeitet wird“, sagt Reffgen. Doch „ob das reicht und wie nachhaltig das ist, das wird man sehen müssen.“

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