Rheinische Post Hilden

Jetzt kommt das Stroh auf die Rolle: Weizenernt­e ist in vollem Gange

- VON CHRISTOPH ZACHARIAS

KREIS METTMANN Die Weizenernt­e im Rheinland ist seit rund einer Woche in vollem Gang. Riesige runde oder eckige Strohballe­n liegen zurzeit auf den Stoppelfel­dern. Ein großes Exemplar kann bis 300 Kilogramm auf die Waage bringen, sagt der Rheinische Landwirtsc­haftsVerba­nd (RLV).

Die je Hektar anfallende Strohmenge entspricht nach RLV-Angaben im Durchschni­tt der 1,2-fachen Kornmasse. Bei einem sonst durchschni­ttlichen Kornertrag von acht Tonnen je Hektar – dieses Jahr um rund 20 Prozent weniger – erntet der Landwirt durchschni­ttlich neun Tonnen Stroh. Der Mähdresche­r erledigt die bei der Getreideer­nte anfallende­n Arbeiten in einem Arbeitsgan­g. Zuerst wird das Getreide gemäht, anschließe­nd werden die Körner aus den Ähren gedroschen und das Korn vom Stroh getrennt. Nach der Reinigung kommen die Körner in den Korntank des Mähdresche­rs. Ist dieser gefüllt, kommen die Körner auf Transportf­ahrzeuge und werden abtranspor­tiert. Das Stroh wird entweder zur Einarbeitu­ng lose auf dem Acker verteilt oder zu Ballen gepresst.

Während die Bergung von kleineren Strohballe­n oft Handarbeit erfordert und hierfür mehrere Arbeitskrä­fte nötig sind, kann die Bergung der großen Ballen von einer Arbeitskra­ft bewältigt werden, so der RLV. Hierzu nimmt der Landwirt die Ballen mit der Frontgabel des Treckers auf und transporti­ert sie zur Lagerstätt­e. Die Ballen werden in Betrieben mit Pferde-, Schweineun­d Rinderhalt­ung als Einstreu verwendet. So können die runden Ballen im Stall einfach, wie ein Teppich, abgewickel­t und mit der Gabel verteilt werden. Eckige Ballen eignen sich besonders für den Lkw-Transport, weil die Ladefläche besser ausgenutzt wird.

Aus Nordrhein-Westfalen wird viel Stroh nach Holland exportiert, wo es mit Pferdemist vermischt als Nährboden für Champignon­s genutzt wird. Die zwölf bis 15 Kilogramm schweren kastenförm­igen Kleinballe­n seien leichter zu transporti­eren und vor allem bei Pferdeund Kleintierh­altern besonders beliebt. Ackerbaube­triebe verwenden das Stroh gern zur Düngung. Hierfür wird das zerkleiner­te Stroh breitfläch­ig auf dem Feld verteilt und mit dem Boden vermischt.

Durch die Strohdüngu­ng führt der Landwirt dem Boden organische Substanz und die darin enthaltene­n Nährstoffe zu. So verbessere sich die Struktur des Bodens. Außerdem werde die Erosionsge­fahr vermindert, was dem Umweltschu­tz diene.

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