Millionäre in NRW: Haan liegt auf Rang vier

9,7 Einkommensmillionäre je 10.000 Einwohner.

HAAN (cis) Die Gartenstadt liegt auf Rang vier der 396 NRW-Städte mit den meisten Einkommensmillionären, meldet der Landesbetrieb Information und Technik NRW. Dort leben 9,7 Steuerpflichtige je 10.000 Einwohner mit Einkünften von über einer Million Euro pro Jahr. Stand 2013: Das sind die aktuellsten Zahlen, die vorliegen. Die höchste Millionärsdichte hat rechnerisch Meerbusch (14,7), gefolgt von Schalksmühle im Märkischen Kreis (10,4) und Möhnesee im Kreis Soest (10,1). In absoluten Zahlen stehen Düsseldorf und Köln mit 391 beziehungsweise 374 Einkommensmillionären auf den ersten Plätzen.

Im Kreis Mettmann zählten die Statistiker 166 Millionäre, die meisten davon in Ratingen (40), gefolgt von Haan (29), Velbert (20), Erkrath (18), Langenfeld (15), Hilden (12), Mettmann (10), Monheim (8) sowie Heiligenhaus und Wülfrath (jeweils 7). Trotz der hohen Millionärsdichte, fehlen im Haaner Haushalt Millionen: allein in diesem Jahr ein Defizit von 2,78 Millionen Euro. Wie hängt das zusammen? Je höher das Einkommen, um so mehr Steuern und Abgaben werden fällig. Die oberen zehn Prozent der Einkommensteuerpflichtigen zahlten 2011 mehr als die Hälfte (54,6 Prozent) des gesamten Lohn- und Einkommenssteueraufkommens, die untersten 50 Prozent lediglich 5,4 Prozent. Um zu den obersten Zehn Prozent zu gehören, muss man beileibe kein Millionär sein. 2011 reichten dazu jährliche Einkünfte von 69.582 Euro und mehr, so das Bundesfinanzministerium. In Haan leben zwar relativ viele Einkommensmillionäre, die Gartenstadt hat aber finanziell nichts davon.

Denn die Einkommenssteuer wird von Bund, Ländern und Gemeinden nach einem komplizierten Schlüssel verteilt. Bestimmte Steuern wie die Grundsteuer A und B, die Gewerbesteuer, die Vergnügungs- und die Hundesteuer kann die Gartenstadt zwar selbst festsetzen. Aber sie kann Millionäre nicht einfach höher besteuern wie alle anderen Bürger auch.