Rheinische Post Hilden

Haaner Felsenquel­le baut ihre Hallen aus

- VON ALEXANDRA RÜTTGEN

Firma investiert eine Million Euro. Im Juni hat sie so viele Getränke verkauft wie noch nie in ihrer Firmengesc­hichte.

HAAN Die Bauarbeite­n sind in vollem Gange: Die Haaner Felsenquel­le lässt an der Flurstraße eine neue Halle als Erweiterun­gsanbau errichten. In das Gebäude investiert das Unternehme­n rund eine Million Euro. Das sagt Thomas Römer, Mitglied der Inhaberfam­ilie und als Betriebsle­iter zuständig für den Neubau. „Als vor knapp zwei Jahren der Kreisverke­hr vollendet wurde, hat sich bei uns die Stellfläch­e auf dem Hof verändert. Wir hatten keine Rückstaumö­glichkeite­n mehr“, erläutert Römer. Zugleich wurde der Platz in der ehemaligen Verladehal­le eng, „sie war nach und nach zu einer Lagerhalle geworden“.

Denn es wuchs die Produktvie­lfalt bei der Haaner Felsenquel­le – und damit auch der benötigte Lagerplatz: „Hatten wir vor fünf Jahren 140 Produkte im Sortiment, sind es jetzt fast 200.“Dazu gehören neben den klassische­n Mineralwäs­sern auch Apfelschor­le oder Haaner Kola, die jüngste Entwicklun­g des Hauses.

Zugleich ist die Vielfalt der Gebinde größer geworden. Zusätzlich zum klassische­n Zwölfer-Kasten bietet die Felsenquel­le beispielsw­eise den Achter-Kasten mit der bekannten Glas-Perlenflas­che an. Dafür wurde das Unternehme­n mit dem Mehrweg-Innovation­spreis ausgezeich­net. All diese Produkte brauchen mehr Platz. Daher wurde der Neubau nötig.

Gebaut wird eine Verladehal­le mit Bürotrakt und Umkleiden sowie einer umbauten Fläche von 1200 Quadratmet­ern. Statt bislang zwei können künftig vier Lkw gleichzeit­ig beladen werden. Die Bauarbeite­n sollen voraussich­tlich bis Ende Oktober dauern.

90 Mitarbeite­r beschäftig­t die Haaner Felsenquel­le. „Im Juni war der stärkste Monat der Firmengesc­hichte“, berichtet der 36-Jährige – niemals zuvor hat die Firma so viele Getränke verkauft: 4,8 Millionen Flaschen wurden allein nur in die- sen vier Wochen von Haan aus in die Getränkemä­rkte geschickt. Das ist gegenüber dem üblichen Jahresabsa­tz von 40 Millionen Flaschen eine Steigerung um mehr als 45 Prozent.

Die Lage des Unternehme­ns zeigt sich somit als stabil. „Wir sind in den letzten Jahren immer weiter gewachsen. Der Trend zu regionalen Produkten hat uns gut in die Karten gespielt“, berichtet Thomas Römer, der mit seinem Bruder Stefan die jüngste Generation der Unternehme­rfamilie an der Firmenspit­ze stellt. Tatsächlic­h ist der Trend zur Regionalit­ät auf dem Lebensmitt­elmarkt auch für Mineralwäs­ser wegweisend: 80 Prozent der Haaner Produkte werden im Umkreis von 50 Kilometern ausgeliefe­rt.

Dazu Gabriele Römer: „Wir sind ein regionales und kleines Unternehme­n und müssen uns im Gegensatz zu den großen Konkurrent­en mit innovative­n Ideen auf dem Markt durchsetze­n.“Um dem Druck der Großen zu begegnen, hat Gabriele Römer daher immer auf eine starke Vernetzung in der Region gesetzt. So hat das Haaner Unternehme­n beispielsw­eise gemeinsam mit einem Streuobstk­elterer aus dem Bergischen Land eine regionale Apfelschor­le auf den Markt gebracht.

Aus Sicht von Tobias Bielenstei­n ist sie bestes Beispiel für ein erfolgreic­hes regionales Produkt: „Die erste Auflage war sofort vergriffen – als hätten die Leute nur darauf gewartet“, sagt er. Er muss es wissen: Bielenstei­n ist Chef einer Bonner Consulting­firma, die mit Unterstütz­ung des Verbands Deutscher Mineralbru­nnen die Initiative „Stark für NRW“ins Leben rief, um regionale Produkte zu stärken.

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RP-FOTO: ALEXANDRA RÜTTGEN Ein Kran zeigt weithin sichtbar, dass die Haaner Felsenquel­le erneut erweitert wird. Im Oktober oder November dieses Jahres soll die neue Verladehal­le mit Verwaltung­strakt und Umkleiden bezugsfert­ig sein.

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