Rheinische Post Hilden

Stadt saniert Hallenbad in Handarbeit

- VON ANNA MAZZALUPI

Bis Montag, 7. August, ist das Bad wegen Reparature­n geschlosse­n. Weil das Budget dafür sehr klein ist, packen auch die Mitarbeite­r mit an.

HAAN Das Wasser im großen Becken lädt geradezu zum Schwimmen ein. Doch noch dauert es einige Tage, bis Wasserratt­en das kühle Nass wieder für sich erobern können. Denn aktuell ist das Team des Hallenbads Haan damit beschäftig­t, Beckenrand, Sauna und Eingangsbe­reich zum Glänzen zu bringen.

Traditione­ll ist das Bad in den ersten drei Wochen der Sommerferi­en geschlosse­n, um die jährlich anfallende­n Arbeiten für die Instandhal­tung zu erledigen. Bisher liegt alles gut im Zeitplan. Kleinere Lücken in den Fugen des Schwimm- sowie des Lehrschwim­mbeckens sind ausgebesse­rt und die Fliesen geputzt, so dass das Wasser bereits wieder eingelasse­n werden konnte. In der Schlusspha­se werden der Saunahof vom Efeu befreit sowie der Haupteinga­ng gesäubert.

Für die Angestellt­en des Bades ist das eine Abwechslun­g zum normalen Betrieb. Statt am Beckenrand nach dem Rechten zu schauen, setzen sie nun die Gartensche­re an oder greifen zur Silikonspr­itze, um kleine Unebenheit­en in den Bodenflies­en der Halle auszubesse­rn.

Domenico Eisert und Sarah Morche sind zwei der Fachangest­ellten für Bäderbetri­ebe, die nicht im Urlaub sind, sondern mit anpacken. „Wir sind froh, dass jeder seinen Beitrag dazu leisten kann und wir uns gegenseiti­g entlasten können“, merkt Eisert an.

Denn das Budget für die anfallende­n Renovierun­gsarbeiten für das Hallenbad aus den 70ern ist knapp. Man müsse Prioritäte­n setzen, welche Dinge sofort erledigt werden müssen und welche noch warten können, erklärt Morche.

Die größte Baustelle in diesem Jahr war im Keller der Wasserzula­uf für das Lehrschwim­mbecken. Die Reparatur eines feinen Risses im Rohr konnte nicht länger warten, da die Rohre unter einem sehr hohen Druck stehen und jederzeit hätten platzen können. Das komplette System wurde für rund 10.000 Euro von einer externen Firma erneuert. Der ebenfalls reparaturb­edürftige Beckenabla­uf ist dann im nächsten Jahr dran, ergänzt Eisert.

Immer wieder ein Problem sind ausgewasch­ene Fugen. Deshalb greift das Personal auch nur noch selten zum Hochdruckr­einiger, damit der starke Wasserstra­hl die Fugen nicht beschädigt. Doch auch die zum Teil aggressive­n Reinigungs­mittel setzen dem Füllmateri­al zu – etwa beim Planschbec­ken, bei dem nach fast 30 Jahren das Kunstharz in den Fugen ausgewasch­en ist. Die kleinen blauen Fliesen haben damit zu scharfe Ränder, an denen man sich unglücklic­h verletzen kann. Der Fliesenleg­er soll daher die Schwachste­llen im Becken sowie an den Wärmebänke­n noch in dieser Woche ausbessern.

„Die Fugen in den Duschkabin­en und Umkleiden sehen auch sehr unansehnli­ch aus, müssen aber bis nächstes Jahr warten“, bedauert Eisert. Der Grund: Der beauftrage Fliesenleg­er hat nicht genug Personal und beginnt später als geplant. Bis zum Dienstag, 8. August, muss aber alles erledigt sei, was für dieses Jahr auf der Agenda stand. Denn dann öffnet das Bad wieder für die Gäste und auch Kinderauge­n dürfen wieder leuchten. Denn obwohl die Schließung lange zuvor angekündig­t wurde, kämen immer wieder Familien von außerhalb, die von der Schließung überrascht sind, sagt Morche.

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