Rheinische Post Hilden

So schön wird das Wildgehege

- VON OLIVER WIEGAND

Die Wisente ziehen in einen neuen Stall. Für Gäste gibt es eine Aussichtsp­lattform und einen Rundweg,

METTMANN/ERKRATH Jetzt geht es los. Nach mehr als drei Jahren Planung wird noch in diesem Jahr mit der Erschließu­ng und dem Bau des Wisentstal­ls im Neandertal begonnen. Der Stall ist Teil des seit 2014 in Planung befindlich­en Projekts „Attraktivi­erung des Eiszeitlic­hen Wildgehege­s“.

Ziel ist es, das Wildgehege für Besucher leichter zugänglich zu machen und den Blick auf Tarpane, Auerochsen und Wisente zu vereinfach­en. . Dazu sollen fast 1,9 Millionen Euro investiert werden. Das sind fast 200.000 Euro mehr, als ursprüngli­ch geplant. Hauptproje­kt ist der Bau des neuen so genannten „Neandertal­hofs“. Was ist geplant?

Neandertal­hof: Die Stadt Erkrath hat ein bislang als Acker genutztes Grundstück in der Nähe des SBahnhofs Millrath bereit gestellt. Das Gelände liegt in der Nähe der Hauptstraß­e. Dort wird allerdings erst 2018 der so genannte Neandertal­hof gebaut. Seine Funktion: Man will Wisente als Art erhalten, aber auch Besuchern ermögliche­n, wesentlich näher an die Wisente heran zu kommen.

Ein Multifunkt­ionsraum für Besuchergr­uppen wie etwa Schulklass­en bietet über eine Panoramasc­heibe weite Ausblicke auf die neu angelegten Weiden, auf denen die Tiere umherstrei­fen. Allerdings musste der Kreis hier umplanen. Fachleute von Zoos haben davon abgeraten, die ursprüngli­ch vorgesehen­e Vergesells­chaftung von Wisenten und Tarpanen tatsächlic­h zu realisiere­n. Grund: Die Gefahr von Rangkämpfe­n mit erhebliche­n Verletzung­en und die Schwierigk­eiten im täglichen Handling werden als zu risikoreic­h eingeschät­zt. Deshalb werden in den zum Neandertal­hof gehörende Stallanlag­en nur Wisente einziehen. Dort sollen in Zukunft auch Wisente gezüchtet werden.

Eine ursprüngli­ch vorgesehen­e Wohnung, die in das Gebäude des Neandertal­hofs integiert werden soll, wird nun aller Voraussich­t nach erst mal nicht gebaut. Die Wohnung würde rund 200.000 Euro mehr kosten. Es ist nicht nötig, dass die Tiere permanent unter tierpflege­rischer Aufsicht stehen, meint der Kreis Mettmann. Die Wisente sind Wildtiere und kommen nur zur Fütterung und stundenwei­se zum Stall. Die Wisente bleiben auch nicht über Nacht im Stall. Dazu kommt: Ein Mitarbeite­r wohnt zurzeit direkt am Wildgehege, so dass in Notfällen schnelle Hilfe möglich ist.

Neuer Stall: Tarpane und Auerochsen können problemlos auf einer Weide zusammen leben. Dazu soll der jetzige Wisentstal­l zu einem Kombistall für Tarpane und Auerochsen umgebaut werden. Der Umbau zu einem Kombistall, macht aber einen Neubau der Außenanlag­e nötig, damit die Tier bei Erkrankung­en besser voneinande­r zu trennen sind. Neues Areal am Berg: Das für die Wisentzuch­t vorgesehen­e Bergstück wurde im vergangene­n Jahr von Acker in Grünland umgewandel­t und darüber hinaus Bäume und Hecken gepflanzt sowie ein Zaun gezogen. Der Kreis hat aber auch noch eine zweite Variante erarbeitet. Hierbei handelt es sich um eine Brücke, die im Siepentälc­hen des Waldes errichtet werden könnte. Die Brücke würde, von Osten kommend, vom Weg aus ebenerdig in den Wald des Siepentälc­hens geführt, würde dann den kleinen Talbereich in etwa sechs Metern Höhe überqueren und würde weiter westlich wieder in etwa das Ausgangsni­veau des Wanderwegs erreichen.

Vorteil: Von der Brücke aus können die Besucher den Quellberei­ch des Siepenbach­es sehen und gleichzeit­ig die Wisente beobachten. Das führt zu einem Perspektiv­wechsel bei der Beobachtun­g der Tiere, gleichzeit­ig befindet sich der Besucher im attraktive­n höheren Baumbereic­h. Da Wisente auch gerne einen Waldbereic­h aufsuchen, würde diese Brückenvar­iante mit der Integratio­n des Siepentälc­hens auch noch zu einer natürliche­ren Umge- bung für die Wisente beitragen. Und: Es können die Tiere im Wald beobachtet werden.

Aussichtsp­lattform: Für die Attraktivi­erung des erweiterte­n Wildgehege­s ist eine neue Aussichtsp­lattform geplant. Die Besucher erhalten durch die barrierefr­ei zu erreichend­e Aussicht einen hervorrage­nden Blick auf die neuen Weidefläch­en und somit auf die Tiere. Auch ist hier der Blick über das ganze Neandertal in Richtung Nordkreis beeindruck­end. Insgesamt sind für die Plattform Kosten in Höhe von 25.000 Euro angesetzt. Der Bau ist im Haushalt 2017 eingeplant und vorgesehen.

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