Oxford-Universität promoviert Hildener
Sebastian Welder hat an einer der berühmtesten Universitäten der Welt seinen Doktor gemacht – mit Bestnote.
HILDEN Oxford ist eine der ältesten und renommiertesten Universitäten der Welt. Dort zu studieren, ist für viele ein Traum. Für Sebastian Wedler aus Hilden ist dieser Traum in Erfüllung gegangen. Wegen seiner herausragenden Leistungen hat er gleich zwei Stipendien erhalten – und ist in Oxford jetzt zum Doktor promoviert worden. Mit der dortigen Bestnote „no corrections“. Das
Sebastian Wedler entspricht der Schulnote 1 plus mit Sternchen. Seine Schwester und seine Eltern waren bei der Promotionsfeier dabei.
Sebastian Wedler hat seine Doktorarbeit über die frühen Werke des österreichischen Komponisten Anton Webern (1899-1908) geschrieben. „Im Gegensatz zu seine freiatonalen Werken und später Zwölftonkompositionen sind Weberns tonale Werke bisher kaum erforscht“, erläutert der 29-jährige Musikwissenschaftler: „Diesem Desiderat nimmt sich meine Arbeit an.“Auch nach Abschluss der Promotion kann Sebastian Wedler vorerst weiter an der Universität bleiben: „Ich hatte das große Glück, direkt im Anschluss an mein Studium dem St. Hilda‘s College als Junior Research Fellow beitreten zu dürfen. Das gibt mir unter anderem die Möglichkeit, die Publikation meiner Dissertation als Monographie vorzubereiten.“Der junge Wissenschaftler freut sich sehr, weiter in Oxford lehren zu können. Seit 2015 unterrichtet er am Merton sowie am University College, unter anderem in Vertretung von Professor Daniel Grimley, und hält Vorlesungen zur musikalischen Analyse und Interpretation an der Musikfakultät. Das ist eine große Auszeichnung für einen jungen Gelehrten: „Es bedeutet mir ein riesiges Privileg, mit Studenten der Musik hier in Oxford zusammenarbeiten zu dürfen – sei es, dass wir gemeinsam Werke von Beethoven, Schubert, Mendelssohn und Brahms analysieren oder uns in Teile der Musikgeschichte des 19. und 20. Jahrhunderts einarbeiten. Meine eigene Forschungsarbeit hat durch meine Lehrtätigkeit entscheidende Impulse erhalten.“
Nach dem Abitur am städtischen Helmholtz-Gymnasium 2007 hatte Sebastian Wedler von 2008 bis 2011 an der Universität Zürich Musikwissenschaft, Recht und Psychologie studiert und mit dem Bachelor abgeschlossen. An seine Zeit am Helmholtz erinnert er sich gern. „Dort habe ich mit Martina Krause und Gerhard Ferenschild zwei engagierte Lehrer getroffen, die meine Entwicklung auf besondere Weise geprägt haben. Dafür bin ich beiden zutiefst dankbar. Meine Musiklehrerin Martina Krause, sie ist mittlerweile Professorin an der Musikhochschule Mannheim, hat mich auf den Studiengang Musikwissenschaft aufmerksam gemacht. Und mein Philosophielehrer Gerhard Ferenschild hat meine Schreibprojekte weit über die Schulzeit hinaus begleitet und gefördert.“
Merton College, wo Sebastian Wedler gelernt hat und jetzt lehrt, ist mehr als 750 Jahre alt. Dort haben schon so bedeutende Denker wie T.S. Eliot und Theodor W. Adorno studiert. Das historische Ambiente erinnert ein wenig an Harry Potter. „Das eigentlich Zauberhafte an Oxford jedoch“, merkt der junge Wissenschaftler an, „sind die Menschen, denen man hier begegnet kann.“
„Das eigentlich Zauberhafte an Oxford sind die Menschen, denen man hier begegnen kann“