Rheinische Post Hilden

Bachstraße: Anwohner beklagen mehr Verkehr

- VON ALEXANDRA RÜTTGEN

Die Sperrung der Erkrather Straße zeigt Auswirkung­en im Viertel. Außerdem gibt’s Kritik an der Ampelschal­tung Hochdahler Straße.

HAAN Auch nach Sperrung der Erkrather Straße durch eine Schranke ist in dem Viertel keine Ruhe eingekehrt. Während einige Anwohner der Erkrather Straße offenbar strikt darüber wachen, dass das Durchfahrt­verbot eingehalte­n wird – ein Radfahrer, der die Schranke mit Anhänger passieren wollte, berichtet davon, festgehalt­en und beschimpft worden zu sein – wächst an der Bachstraße der Unmut über eine erhöhte Verkehrsbe­lastung.

Ursache des Problems ist die neue Schranke an der Erkrather Straße. Sie wurde probeweise für ein Jahr installier­t, um die Anwohner dort vor dem Kunden- und Lieferverk­ehr zum neu errichtete­n Baumarkt an der Düsseldorf­er Straße zu bewahren. Doch die Schranke zwinge die Autofahrer nun dazu, „die Ansiedlung über die Bachstraße zu verlassen, was deutlich mehr Anlieger beeinträch­tigt“, berichtet Ulrich Drees in einem Brief an die RP-Redaktion.

Und wer versuche, zur Hauptverke­hrszeit von der Bachstraße in die Hochdahler Straße einzubiege­n, der benötige viel Geduld „oder den Glücksfall, dass eine Fußgängera­mpel den Verkehrsfl­uss stoppt“, er- läutert Drees. Das bestätigen auch andere Anwohner der Bachstraße. „Der Verkehr ist schon mehr geworden“, hat Monika Becker beobachtet. Morgens früh und gegen 15 Uhr, also dann, wenn der Berufsverk­ehr einsetzt, gebe es sogar „einen Rückstau in der Bachstraße“. Und an Tempo 30 würden sich ebenfalls nur die wenigsten halten, hat sie beobachtet. „Man kann die Anwohner der Erkrather Straße ja einerseits schon verstehen, aber es kann ja nicht sein, dass jetzt wir darunter leiden“, sagt Monika Becker.

Friedrich Balz findet es „einfach nur albern“, eine Schranke zu installier­en. Eigentlich müsse man jetzt „eine Verkehrszä­hlung machen, um zu testen, welchen Verkehr der Baumarkt tatsächlic­h anzieht. So wahnsinnig viele Autos scheinen mir das gar nicht zu sein“, regt er an.

Noch ärgerliche­r erscheint den Anwohnern nun außerdem eine komplizier­te Ampelschal­tung. Wer nämlich bei starkem Berufsverk­ehr von der Bachstraße nach links in die Hochdahler Straße einbiegen will, hat dazu aufgrund des hohen Verkehrsau­fkommens kaum eine Chance. Es sei denn, er kennt den Trick: Um nicht zu lange warten zu müssen, steigt schon mal der Beifahrer aus und aktiviert die Fußgängera­mpel. Springt sie auf Grün um, stoppt sie den Verkehr auf der Hochdahler Straße, und die Autos können von der Bachstraße abbiegen.

Darauf angesproch­en, sieht die Stadtverwa­ltung in diesem Umstand indes kein „wirkliches Problem“: „Wie bei allen untergeord­neten Ausfahrten ist das Linksabbie­gen in eine hochfreque­ntierte Straße mit Wartezeite­n verbunden“, antwortet die Sprecherin der Stadt, Sonja Kunders, nach Rücksprach­e mit dem Tiefbauamt. Und die bestehende Ampelschal­tung könne nicht geändert werden, ohne nicht auch die Ampelschal­tung an der Kreuzung Düsseldorf­er/Hochdahler Straße/Am Schlagbaum neu zu takten.

Allerdings, so gibt die Stadtverwa­ltung zu bedenken, werde sich der Verkehr umgehend dorthin verlagern, sobald die Ausfahrt aus dem Wohngebiet der unteren Bachstraße attraktive­r gestaltet wird. „Jede Attraktivi­tätssteige­rung einer Strecke zieht automatisc­h mehr Verkehr nach sich. Das ist sicherlich nicht im Sinne der Bewohner des Wohnvierte­ls“, heißt es aus dem Rathaus.

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