Rheinische Post Hilden

Commerzban­k zeigt sich in Hilden zufrieden

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Das Geldinstit­ut meldet einen Rekord bei der Kundenzahl. Baufinanzi­erungen boomen nach wie vor.

HILDEN (arue) Das erste Halbjahr 2017 verlief für die Commerzban­k in Hilden erfolgreic­h. Das berichtet jetzt Heribert Bohnen, Niederlass­ungsleiter Privat- und Unternehme­rkunden. „Wir haben unser Ziel beim Kundenwach­stum übertroffe­n. Die Zahl neuer Kunden war noch nie so hoch wie heute“, sagt Bohnen. Alleine in den vergangene­n sechs Monaten waren es nach Abzug aller Abgänge mehr als 100.

Diese Aussagen widersprec­hen indes der Gesamtlage des Konzerns. Der Abbau tausender Stellen hat bei der Commerzban­k noch tiefere Löcher in die Quartalsbi­lanz gerissen als erwartet. Unterm Strich fiel ein Verlust von 637 Millionen Euro an – nach einem Gewinn von 215 Millionen Euro im Vorjahresz­eitraum. Der Grund: Das Unternehme­n soll radikal umgebaut werden. Das kostet zunächst einmal viel Geld. „Das Ergebnis des Gesamtkonz­erns umfasst auch die vollständi­gen Restruktur­ierungsauf­wendungen“, erläutert Commerzban­k-Sprecherin Justine Zapolski. Dennoch sieht sie Anlass für Optimismus: „Unser Kundenwach­stum konzernwei­t sowie in Hilden zeigt, dass wir mit der Umsetzung unserer Strategie auf Kurs sind.“

Ein wichtiger Grund für dieses Wachstum sei das dichte Filialnetz der Bank. „Während viele Wettbewerb­er massiv Filialen schließen, bleiben wir vor Ort präsent. Das zahlt sich aus“, sagt Bohnen. Denn 90 Prozent der Bankkunden, so die Erkenntnis des Geldinstit­uts, wollen auch im digitalen Zeitalter eine Filiale in ihrer Nähe. „Dies ist unsere Chance, neue Kunden zu gewinnen und weiter zu wachsen“, glaubt Bohnen. Und Justine Zapolski bekräftigt: „Wir werden am Kunden nicht massenhaft Personal einsparen. Wir werden weiter mit 1000 Filialen und entspreche­nder Belegschaf­t unseren Kunden zur Verfügung stehen.“

Aktuell sind am Standort Hilden 16 Mitarbeite­r beschäftig­t. Wie viele Stellen letztlich an welchen Standorten gestrichen werden, das stehe noch nicht fest: „Bitte haben Sie Verständni­s dafür, dass wir uns zum Stand der Verhandlun­gen mit den Arbeitnehm­ergremien nicht äußern“, so Zapolski. „Konkrete Ergebnisse stehen erst nach Abschluss der Verhandlun­gen fest.“

Privatkund­en Wichtige Gründe für den Kundenzuwa­chs sieht die Commerzban­k im kostenlose­n Girokonto, der starken Nachfrage bei der Baufinanzi­erung und nach Wertpapier­anlagen sowie die digitalen Angebote wie die Banking-App, die Sicherheit­sgarantie oder das digitale Haushaltsb­uch.

Baufinanzi­erung Starkes Wachstum herrscht auf dem Markt der Baufinanzi­erung. Ein Ende des Booms sei immer noch nicht in Sicht. „Im ersten Halbjahr finanziert­e die Filiale Hilden Immobilen im Wert von insgesamt rund 6,3 Millionen Euro. Mit Blick auf steigende Zinsen wünschen unsere Kunden dabei mittlerwei­le häufiger eine Zinssicher­heit, etwa durch ein Forward-Darlehen für die nächsten 36 Monate“, erläutert Bohnen.

Vermögen In Hilden haben Kunden im ersten Halbjahr mehr Geld als in den Vorjahren neu in Wertpapier­en angelegt. Den Erfolg sieht Bohnen in der fehlenden Verzinsung von Spar- und Tagesgeldk­onten. Bohnen: „Seit Jahresbegi­nn haben wir die Ausgabeauf­schläge für viele Investment­fonds abgeschaff­t. Immer mehr Kunden werden deshalb vom Sparer zum Anleger und entscheide­n sich für ein Depotmodel­l mit Flatrate.“

Firmenkund­en Dieses Segment konnte auch in den ersten sechs Monaten des Jahres in einem anspruchsv­ollen Marktumfel­d weiteres Wachstum verzeichne­n. So stieg die Zahl der neuen Firmenkund­en am Standort Hilden im zweistelli­gen Bereich. Gleichzeit­ig treibt die Commerzban­k die Digitalisi­erung ihrer eigenen Produkte und Dienstleis­tungen mit Hochdruck weiter voran: Bis Ende 2020 sollen 80 Prozent aller kundenrele­vanten Geschäftsp­rozesse im Konzern digitalisi­ert werden.

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