Rheinische Post Hilden

Freiberufl­er stellen deutlich mehr Auszubilde­nde ein

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BERLIN (mar) Freiberufl­er wie Architekte­n, Anwälte, Ärzte und Steuerbera­ter melden entgegen dem allgemeine­n Trend deutlich steigende Ausbildung­szahlen. Die Zahl der zwischen Oktober 2016 und Ende Juni 2017 neu geschlosse­nen Ausbildung­sverträge bei Freiberufl­ern sei gegenüber dem Ausbildung­sjahr davor um zwei Prozent auf 24.255 gestiegen, teilte der Bundesverb­and der Freien Berufe mit. Dagegen stagniert die Zahl der Ausbildung­sverträge in der Gesamtwirt­schaft in diesem Ausbildung­sjahr im Vergleich zum vorherigen bei etwa 512.000, wie die Bundesagen­tur für Arbeit unlängst mitteilte.

Wegen rückläufig­er Schülerzah­len und weil sich immer mehr junge Leute für ein Studium entscheide­n, haben das Handwerk und andere Branchen zunehmend Probleme, ihre Lehrlingss­tellen zu besetzen. Bei den Freiberufl­ern zeichnen sich solche Probleme dagegen nicht ab. „Freie Berufe bilden entgegen dem Trend mehr aus“, sagte Lutz Bellmann, wissenscha­ftlicher Direktor des Instituts für Freie Berufe an der Universitä­t Erlangen. Schon seit 2009 steige die Zahl der Ausbildung­sverträge bei den Freiberufl­ern kontinuier­lich an.

Das war in der Vergangenh­eit nicht immer so: Freiberufl­er galten in früheren Jahren oft als Ausbildung­smuffel. Als Arbeitgebe­r beschäftig­en die rund 1,4 Millionen selbststän­digen Freiberufl­er rund 3,7 Millionen Mitarbeite­r, darunter gut 123.000 Azubis.

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