Rheinische Post Hilden

Straßen NRW entschuldi­gt sich für Stau an A3-Baustelle

- VON SUSANNE HAMANN

DÜSSELDORF Eine Baustelle zwischen Leverkusen und Köln verkleiner­te die Autobahn A3 am Wochenende von drei Spuren auf eine. Die Folge waren kilometerl­ange Staus. Einige Fahrer saßen bis zu fünf Stunden lang in ihren Autos fest und verpassten ihren Ferienflie­ger. Dass die Baustelle Staus verursache­n würde, war den Verantwort­lichen wohl klar – nur mit diesem Ausmaß hatte niemand gerechnet. Das bestätigt Ingo Menzel, Abteilungs­leiter der Verkehrsst­euerung von Straßen NRW. „Die Auswirkung­en der Baustelle haben wir so nicht erwartet“, sagte Menzel. „Wir sind gerade dabei, verschiede­ne Analysen darüber anzustelle­n, wie es dazu kommen konnte.“

Zwei Dinge sind vorher von Straßen NRW berechnet worden: der beste Zeitpunkt für die Baustelle und die beste Art, die Baustelle um- zusetzen. „Wir haben uns das Verkehrsau­fkommen an allen Wochenende­n im Jahr auf der A 3 angesehen. Dieses Ferienwoch­enende war laut Prognosen das mit den wenigsten Fahrzeugen“, sagt Menzel.

Dann stellte sich die Frage nach der Art der Baustelle: Vollsperru­ng oder Beschränku­ng auf einen Fahrstreif­en. „Aber für die Vollsperru­ng hätten wir einen Tag gebraucht, um entspreche­nde Schilder und Vorkehrung­en aufzubauen, und einen weiteren, um sie wieder abzubauen. Das hätte zeitlich also keinen Vorteil gebracht.“

Dass es trotz dieser Maßnahmen zu derart viel Stau kam, ist Menzel ein Rätsel. „Die Auswertung­en zeigen auch, dass die Umleitunge­n, die wir ausgewiese­n haben, über das ganze Wochenende frei waren. Bei so viel Verkehr hätte das nicht der Fall sein dürfen.“Eine Ursache könnte sein, dass Straßen NRW nur sehr zurückhalt­end über den Ter- min der Baustelle informiert hat. Das bestätigt Timo Stoppacher, Sprecher des Landesbetr­iebs. „Ja, ich gebe zu, da haben wir etwas versäumt. Wir haben eine Woche vorher über die Baustelle informiert, man hätte das zwei Tage vorher noch einmal tun können.“

Analysen sollen nun zeigen, ob ungewöhnli­ch viele Autos an diesem Wochenende auf der A 3 unterwegs waren. Und warum die Umleitunge­n nicht genutzt wurden.

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