Rheinische Post Hilden

Funkel bleibt eisern

- VON THOMAS SCHULZE

Fortunas Trainer hat sich immer für einen Verbleib von Ihlas Bebou stark gemacht. Beim Fußball-Gipfel der RP sagt er erstmals, dass Fortuna selbst bei der Summe von fünf Millionen Euro nicht automatisc­h schwach wird.

Friedhelm Funkel war noch etwas müde. Der Rückflug von Aue hatte nicht wie erhofft funktionie­rt. Die Maschine hatte Verspätung und konnte nur mit einer Sondergene­hmigung kurz nach Mitternach­t in Düsseldorf landen. Nach einer etwas kürzeren Nacht stand er um 9.30 Uhr wieder auf dem Trainingsp­latz, anschließe­nd saß er beim Fußball-Gipfel der RP im Konferenzz­entrum auf der Bühne (ausführlic­her Bericht Seite B 4). Dabei bekräftigt­e der Coach seinen eisernen Willen, Ihlas Bebou zu halten.

„Ich hoffe natürlich, dass Ihlas bei uns bleibt – und bin auch überzeugt davon“, sagte Funkel auf dem Podium. „Er ist ein Spieler, der den Unterschie­d machen kann. Der Vorstand hat eine Summe genannt. Wir werden ihn unter fünf Millionen Euro nicht gehen lassen, obwohl er 2018 ablösefrei ist. Das zeigt, dass wir in der 2. Bundesliga gewisse Ambitionen haben. Außerdem haben wir eine Wechselfri­st gesetzt (31. Juli, Anm. d. Redaktion), die abgelaufen ist. Ihlas ist jedenfalls fünf Millionen wert. Wenn ein Klub kommt, der ihn haben will und bereit ist, diese Summe zu zahlen, heißt das aber nicht automatisc­h, dass wir ihn gehen lassen. Wir gucken dann einfach, wie Fortuna entscheide­t.“

Will Funkel pokern? Will er in das große Transferge­schäft einsteigen? Das ist ziemlich unwahrsche­inlich. Vielmehr ist er wie jeder Trainer stark daran interessie­rt, einen möglichst starken Kader beisammen zu haben. Und er bringt dem Spieler eine enorme Wertschätz­ung entgegen in der Hoffnung, dass Bebou ihn das auf dem Platz mit guten Leistungen dankt.

Doch drängt sich noch eine andere Frage auf: Ist Bebou wirklich fünf Millionen wert? Eigentlich nicht, denn der 23 Jahre alte Spieler ist zwar schnell, doch fehlt es ihm noch an Durchsetzu­ngsvermöge­n im Zweikampf und Kaltschnäu­tzigkeit im Abschluss. So könnte er vermutlich keinem Bundesligi­sten auf Anhieb weiterhelf­en. Somit dürfte das Interesse nicht brennend sein, zumal der Togolese im kommenden Sommer ablösefrei den Verein wechseln kann.

Doch Funkel, und vielleicht auch der Vorstandsv­orsitzende Robert Schäfer, haben eine andere Sicht. Für sie könnte Bebou durchaus fünf Millionen Euro wert sein – wenn er der Mannschaft hilft, den Sprung in die Bundesliga zu schaffen. Der Sprung in die Eliteliga wäre allemal mehr wert als die fünf Millionen. Aus Funkels Sicht würde ein Wechsel von Bebou die Chance der Mannschaft im Kampf um einen vorderen Platz verringern. Deshalb bleibt er eisern.

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