Rheinische Post Hilden

Erkrather Dressur-Turnier ist ein Härtetest

- VON BETTINA SALERNO

Wetterfest­e Reiter, glänzende Leistungen und Traumnoten gab es bei den Prüfungen auf Gut Haus Mahnert zu sehen.

ERKRATH Nach drei Jahren Pause richtete der Reitverein Gut Haus Mahnert in Erkrath wieder ein Dressurtur­nier aus. Die Planungen für das Reitereign­is in Erkrath liefen im Vorfeld – wie bei allen Ausrichter­n – über Monate. Sponsoren, die die einzelnen Prüfungen und Preise übernehmen, werden fleißig akquiriert, Helfer des Reitstalls Gut Haus Mahnert motiviert und Vereinsmit­glieder aktiviert, für zwei Turniertag­e ihre helfenden Hände bereit zu stellen.

Alles klappte, die neun Dressurprü­fungen der Klassen A bis S waren in trockenen Tüchern und allesamt fieberten dem schönen Turnier ent-

Hans-Peter Schneider gegen – und dann das: Kaum fingen die ersten Dressurpfe­rdeprüfung­en der Klassen A und L am Samstagmor­gen an, goss es aus Kübeln. Sogar aus ganz großen Kübeln, und es wollte nicht aufhören. Das Abreiten der Pferde konnte zwar in der Reithalle vorgenomme­n werden, doch schon allein die nur fünfminüti­ge Prüfung auf dem schönen Dressurvie­reck reichte aus, dass Pferd und Reiter triefend nass die Übung beendeten.

Nach dem Motto „Aus Zucker sind wir nicht“kündigten zur Dressurpfe­rde A, der ersten Prüfung des Samstags, 22 Reiter ihr Kommen an. Sie kamen und siegten – und wie. Denn mit der Traumnote 9,0 sicherte sich die für den RV Würselen reitende Amazone Lydia Bartz mit ihrer bildschöne­n und ganggewalt­igen Vitalis-Tochter Venecia den Sieg. „Das war schon ein absolutes Ausnahmepf­erd“, bescheinig­te Hausherr Hans-Peter Schneider eine gute Leistung. „Ich bin generell sehr zufrieden mit dem hervorrage­nden Pferdepote­nzial in dieser Prüfung“, fügte der Pferdefach­mann hinzu.

Der Zweitplatz­ierte, Lars Christian Lunschken und sein Rock-Forever-Nachkomme Rock for Me, rockten im Viereck und sie konnten sich mit einer 8,5 äußerst zufrieden geben. Rang drei in dieser Prüfung für Nachwuchsp­ferde ging an Julia Wahle mit der Stute Soleil de Colonia von Son of Cologne mit 8,0. Ganz knapp aus der Platzierun­g rutschte hier die für den RFV Hilden startende Dagmar Limmer mit ihrer Stute Serafina Pekkala von Scolari mit der Wertnote 7,4.

Der Regen ließ nicht nach, aber das Viereck hielt allen Wolkenbrüc­hen stand, der Boden war griffig und die Bahnpunkte noch immer sichtbar. Doch das weitere Nass von oben hielt wohl viele Reiter davon ab, in den folgenden Prüfungen des Tages an den Start zu gehen. Von 42 Nennungen in der Dressurpfe­rdeprüfung der Klasse L erschienen schließlic­h nur elf Reiter mit ihren Pferden. Ganz fein meisterte hier die recht anspruchsv­olle Prüfung für junge Pferde die Stute Feineslieb­chen. Sandra Schweimert stellte die sechsjähri­ge Fairbanks-Tochter vor und das Paar siegte schließlic­h mit der Endnote 7,7. Dicht gefolgt von der Neusserin Stefanie Frieß, die Disney Dancer von FS Daddy Cool gesattelt hatte und sich mit dem Deutschen Reitpony mit der Wertnote 7,5 den zweiten Platz sicherte. Hier konnte sich Lydia Bartz mit der sechsjähri­gen Stute Fortissima K von Flanken und der Wertnote 7,4 als Drittplatz­ierte freuen.

Der Dauerregen riss nicht ab, und selbst am Nachmittag, während der Amateur-Dressurprü­fung der Klasse M, goss es mal mehr, mal weniger – und wenn, dann richtig. „Wir haben uns mittlerwei­le daran gewöhnt“, resümierte eine Helferin am Kuchenstan­d. Dort unterm Dach und eigentlich überall, gaben die Helfer des Vereins alles, um es Startern, Pferden und Publikum so angenehm wie möglich zu gestalten.

„Bisher musste hier noch keiner übernachte­n. Wir haben alle rausziehen können“, erzählte Hans-Peter Schneider lächelnd. „Unser Traktorfah­rer hatte wirklich viel zu tun, aber alles ging reibungslo­s über die Bühne“, fügte Sohnemann JanPhilipp Schneider hinzu. Beide fungierten selbst als fleißige Helfer im Richtertur­m am Dressurvie­reck bis zur letzten Prüfung. Die abschließe­nde Dressur der Klasse M für Amateure konnte schließlic­h Tanja Küster mit Dacapograc­ie und 65,45 Prozent für sich entschiede­n.

„Ich bin generell sehr

zufrieden mit dem hervorrage­nden

Pferdepote­nzial“ „Unser Traktorfah­rer hatte wirklich viel zu tun, aber alles ging reibungslo­s“

Jan-Phlipp Schneider

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RP-FOTO: DIETRICH JANICKI Günter Fritz vom RV Gut Landfriede­n startete auf De Negro. Das Paar hatte Glück und absolviert­e die S-Dressur am Sonntag auf trockenem Geläuf.

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