Rheinische Post Hilden

A3-Megastau – Reisende bleiben auf Schaden sitzen

- VON MARTIN OBERPRILLE­R

Nach dem Chaos vom Wochenende herrscht bei Straßen.NRW Ratlosigke­it. Der Stau soll genau analysiert werden.

HILDEN Eine rund 15 Kilometer lange Blechlawin­e und Wartezeite­n von bis zu fünf Stunden – das Chaos vom vergangene­n Wochenende auf der Autobahn A 3 zwischen Hilden und Köln hat gestern viele Autofahrer weiter aufgebrach­t. Denn für etliche Reisende brachte der Stau aufgrund einer Baustelle im Bereich Leverkusen ausgesproc­hen negative Folgen mit sich. Tausende Reisende erreichten ihre Ziele nur mit teils eklatanten Verspätung­en. Und manche Urlauber verpassten sogar ihre Ferienflie­ger am Flughafen Köln/Bonn.

Ein denkbar schlechter Start in die schönsten Wochen des Jahres. Zumal die Betroffene­n auf den Kosten sitzenblei­ben werden. „Für solche Schäden kommt niemand auf“, sagte am Montag ein Sprecher des zuständige­n Landesbetr­iebes Straßen.NRW, der zugleich die Einrichtun­g der Baustelle noch einmal verteidigt­e. Beispielsw­eise hätten im Vorfeld der Maßnahme erstellte Prognosen ergeben, dass sich das zurücklieg­ende Wochenende wegen eines relativ geringen Verkehrs eigentlich hätte besonders eigen müssen.

Tat es aber nicht. Was wiederum zur Folge hatte, dass schon am Samstag bei den Verantwort­lichen des Landesbetr­iebs die Telefonlei­tungen sprichwört­lich geglüht hatten. Indes war es zu diesem Zeitpunkt längst zu spät, noch Gegenmaßna­hmen zu ergreifen.

Die Arbeiten, die auf der A 3 zwischen Kreuz Leverkusen und Leverkusen-Zentrum, die zu dem Megastau führten, sind indes nicht beendet. Nachdem Samstag und Sonntag zunächst zwei Fahrspuren mit frischem Asphalt ausgestatt­et worden sind, kommen in absehbarer Zeit auch die zwei anderen Spuren in Richtung Süden an die Reihe – was erneut eine einspurige Verkehrsfü­hrung, vor allem aber ein effektiver­es Baustellen-Management notwendig macht.

„Eine Möglichkei­t könnte darin bestehen, die Baustelle zeitlich frü- her anzukündig­en“, hieß es am Montag aus der Verkehrsst­euerung des Landesbetr­iebes in Opladen. An der Anzahl der Informatio­nen habe es jedenfalls nicht gelegen. So habe es vor dem Baustellen­bereich bei Leverkusen mehrere Hinweise auf Umleitunge­n gegeben, etwa ab Kreuz Hilden über die A 46 und A 57 sowie ab dem Dreieck Langenfeld über die A 542 beziehungs­weise die A 59. Und am Samstag seien über- dies kurzfristi­g elektronis­che Hinweise am Kreuz Breitschei­d mit Empfehlung­en zum Ausweichen auf die A 44 freigescha­ltet worden, sagte der Leiter der Verkehrsst­euerung, Ingo Menzel.

Allein, es half nichts mehr. Die Wucht der Schwierigk­eiten stellt die Experten des Landesbetr­iebs auch zwei Tage nach dem Chaos noch vor Rätsel. „Erfahrunge­n der vergangene­n Jahre hatten ergeben, dass das dritte Ferienwoch­enende das verkehrsär­mste im ganzen Jahr ist“, betont Verkehrsst­euerer Menzel.

Die A 3 zwischen Solingen und Leverkusen gehört mit bis zu 170.000 Autos pro Tag zu den Autobahnab­schnitten, auf denen deutschlan­dweit die meisten Fahrzeuge verkehren. Deshalb sollen die Analysen, die nun angestellt werden, in die Planungen für die nächste Baustelle bei Leverkusen einfließen. Die Arbeiten auf der A 3 drängen. Denn sollte 2018 die Sanierung der Leverkusen­er A 1-Brücke beginnen, muss die A 3 als wichtigste Ausweichst­recke fertig sein.

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RP-FOTO: UWE MISERIUS Bauarbeite­n – auf der A 3 wurden am Wochenende zwei Fahrspuren gesperrt. Die Folge waren lange Staus in Fahrtricht­ung Köln/Frankfurt.

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