Post peilt Rekordgewinn an
Bis Juni hat der Konzern schon mehr verdient als im gesamten Vorjahr.
BONN (dpa) Angetrieben vom Express- und internationalen Paketgeschäft, steuert die Deutsche Post im laufenden Jahr auf Rekorde bei Gewinn und Umsatz zu. Im ersten Halbjahr habe das Konzernergebnis mit gut 1,2 Milliarden Euro bereits leicht über dem Wert des Vorjahres gelegen, teilte der Konzern mit. Beim Gewinn vor Zinsen und Steuern (Ebit) erzielten die Bonner im abgelaufenen zweiten Quartal sogar den besten Wert der Firmengeschichte. Die Erlöse stiegen im Vergleich zum Vorjahr um rund sechs Prozent auf 29,7 Milliarden Euro.
„Unser Unternehmen wächst in allen Bereichen und steigert seine Gewinne kontinuierlich“, berichtete Vorstandschef Frank Appel. Die Post sei auf dem besten Weg, die Ziele für das Gesamtjahr zu erreichen. Auch für die kommenden Jahre sei man dank der Konzentration auf wachstumsstarke Märkte wie den weltweiten E-Commerce gerüstet.
Erstmals könnte die Post in diesem Jahe in ihrer heutigen Struktur beim Umsatz die 60-MilliardenEuro-Marke überspringen. Beim Betriebsergebnis peilt der Vorstand 3,75 Milliarden Euro an, was ebenfalls ein Höchstwert wäre. Vor zehn Jahren hatte der Konzern nur mit der damals noch dazugehörenden Postbank und dem inzwischen verkauften US-Geschäft solche Niveaus erreicht. An der Börse kamen die Zahlen gut an: Die Post-Aktie war bis zum Mittag mit einem Plus von gut einem Prozent der Tagesgewinner im Dax.
Die Entwicklung verdankt die Post vor allem dem boomenden Online-Handel und damit verbundenen Paketgeschäft. Allein die Paketsparte in Europa verzeichnete im zweiten Quartal ein Plus von mehr als 60 Prozent und trug so wesentlich zum Umsatzanstieg in der Sparte „Post-eCommerce-Parcel“auf zwei Milliarden Euro bei. Weiterhin rückläufig sind dagegen die Erlöse beim klassischen Brief.
Mit ihrem Elektro-Fahrzeug StreetScooter profitiert die Post von der Debatte um Fahrverbote für Diesel-Autos. Der Scooter treffe auf rege Nachfrage, sagte Finanzchefin Melanie Kreis.