Rheinische Post Hilden

Fipronil-Zulassung läuft Anfang Oktober aus

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AMSTERDAM (dpa) Der im Eier-Skandal in Verruf geratene Wirkstoff Fipronil darf von Anfang Oktober an auch nicht mehr als Pflanzensc­hutzmittel verwendet werden. Wie eine Sprecherin der EU-Kommission bestätigte, läuft die entspreche­nde Genehmigun­g am 30. September aus. Ein Antrag auf Verlängeru­ng sei nicht gestellt worden. In der Landwirtsc­haft ist das Insektizid Fipronil heute noch zur Behandlung von Saatgut zugelassen.

Unterdesse­n kündigte die niederländ­ische Lebensmitt­elüberwach­ung an, nicht mehr nur Eier, sondern auch Hühnerflei­sch auf eine mögliche Belastung durch das Insektizid überprüfen zu wollen. Von den Kontrollen seien nur sehr wenige Betriebe betroffen, die sowohl Eier als auch Fleisch produziert­en, sagte ein Sprecher der Überwachun­gsbehörde NVWA. Der Fleischver­kauf sei erst dann wieder erlaubt, wenn die Kon- trollen keine Hinweise auf Fipronil ergäben. Ein Sprecher des Bauernverb­andes LTO sagte, die meisten Betriebe entschiede­n sich entweder für Eier- oder für Fleischpro­duktion. „Jene, die beides machen, kann man an zwei Händen abzählen.“Fleischher­steller seien von dem FipronilSk­andal praktisch nicht betroffen.

Die Fleischhüh­ner würden nach sechs Wochen geschlacht­et, anschließe­nd werde der Stall gereinigt. Dies bedeute, dass sich die Blutlaus, gegen die Fipronil verbotener­weise in Legehennen-Ställen eingesetzt wurde, gar nicht erst entwickeln könne. Legehennen blieben hingegen etwa zwei Jahre in ihren Ställen - was für die Blutlaus vorteilhaf­t sei.

Auch in Luxemburg sind mit dem Insektizid Fipronil belastete Eier aufgetauch­t. Die Regierung teilte mit, in Läden des Discounter­s Aldi seien zwei Chargen mit Fipronil-Eiern gefunden worden.

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