Rheinische Post Hilden

Jubel und Tränen

- VON CAROLINE ZABKAR

Düsseldorf­er Nachwuchsa­thleten machen wertvolle Erfahrunge­n im Nationaltr­ikot und erzielen drei Top-Ten-Platzierun­gen.

Während aktuell die Leichtathl­etikWeltme­isterschaf­ten in London ausgetrage­n werden, öffnete sich zuletzt auch für fünf Düsseldorf­er Talente der Vorhang der großen Bühnen des Sports. Nach einer intensiven Saisonvorb­ereitung mit vielen spannenden Wettkämpfe­n haben sich Maximilian Kluth, Jessie Maduka, Annina Brandenbur­g, Babette Vandeput (alle ART) und Maximilian Thorwirth für die internatio­nalen Wettbewerb­e qualifizie­rt. Mit dem Auftritt im Deutschlan­dund Belgientri­kot (Vandeput) ging für das Quintett ein Traum in Erfüllung, doch zwischen Jubelsprün­gen und Tränen endeten die Auftritte recht unterschie­dlich.

Zehnkämpfe­r Maximilian Kluth qualifizie­rte sich mit einem neuen Nordrheinr­ekord (7460 Punkte) für die U18-WM in Nairobi und durfte sich als Führender der Meldeliste beste Chancen auf eine Medaille ausrechnen. Für Kluth war es die erste WM und der Beginn einer Achterbahn­fahrt der Gefühle mit einem trostlosen Ausgang. „Es war ein bombastisc­hes Gefühl, mir das deutsche Nationaldr­ess überzustre­ifen und vor 60.000 Zuschauern in das Stadion einzulaufe­n“, berichtete der 17-Jährige, der mit den anderen Athleten aufgrund der Verkehrs- und Sicherheit­slage in einer Polizeiesk­orte zur Wettkampfs­tätte gefahren wurde. Nach all den Eindrücken folgte mit dem 100-Meter-Sprint die erste von zehn Diszipline­n. Nach schnellen 70 Metern erlitt Kluth einen Muskelfase­rriss – der WM-Traum fand ein bitteres Ende.

Namensvett­er Maximilian Thorwirth ist in dieser Saison der Durchbruch gelungen. Für seine beherzten Auftritte wurde der deutsche Überraschu­ngsmeister über 5000 Meter mit der Nominierun­g für die U23-EM in Bydgoszcz (Polen) belohnt. Dort schnitt der SFD-Athlet über die von ihm bevorzugte­n 1500 Meter als 20ter ab (3:46,87 Minuten). Vom Ergebnis und dem verpassten Finaleinzu­g zeigte sich Thorwirth etwas enttäuscht.

Doch es war die Konsequenz einer kräftezehr­enden Saison und einer beeindruck­enden Atmosphäre. „Ich habe versucht, das Ganze wie ein normales Rennen anzugehen, aber wenn man im Call-Room neben den besten Läufern aus ganz Europa sitzt, ist das eben doch ein bisschen überwältig­end“, gestand er. Die stolze Erfahrung kann ihn trotzdem keiner mehr nehmen. „Das soll nicht meine einzige Erinnerung im Deutschlan­dtrikot bleiben“, meint Thorwirth und möchte von Europameis­ter Marius Probst lernen.

Jessie Maduka setzt die Jubelsprün­ge fort. Nach dem Golderfolg bei der U23-DM (13,61 Meter) scheint der Knoten bei der 21-jährigen Psychologi­estudentin (UCLA) geplatzt zu sein. Im Europaverg­leich (Polen) qualifizie­rte sich die Dreispring­erin gleich im ersten Versuch für das Finale und übertraf die geforderte 13.05-Meter-Marke um vier Zentimeter. Mit 13,43 Meter im Finale schaffte es Maduka auf einen starken achten Platz. „Seit einem Jahr fokussiere ich mich jetzt auf den Dreisprung und habe dafür einen neuen Trainer bekommen, der einen tollen Job macht“, berichtete sie über ihren US-Coach, der sogar „eingefloge­n“wurde. „Rang acht ist genau das, was ich mir vorgenomme­n hatte“, sagte sie. In etwa einem Jahr wird die ART-Athletin ihr Studium voraussich­tlich beenden. Dann möchte sie nach Deutschlan­d zurückkehr­en, um den Master zu starten. „Am liebsten in Düsseldorf.“

Annina Brandenbur­g und Babette Vandeput vertraten ihre Nationen Deutschlan­d und Belgien bei den U20-Europameis­terschafte­n in Grosseto (Italien). Von der starken Konkurrenz ließen sich die 19jährigen Diskuswerf­erinnen nicht beeindruck­en und stießen in die Top-Ten der Abschlusst­abelle vor. „Als 16. der Meldeliste bin ich in den Wettkampf gegangen, da kann ich mit dem achten Rang hochzufrie­den sein“, konstatier­te Brandenbur­g nach ihrem Auftritt. Ihr bester Wurf landete bei 49,13 Metern. Für die belgische Meisterin Vandeput reichten 45,70 Meter für den zehnten Platz.

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