Rheinische Post Hilden

Verein gibt jungen Straftäter­n eine neue Chance

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HAAN (czz) Der Verein „Neue Wege“, der sich um straffälli­ge Kinder und Jugendlich­e, aber auch um die Opfer von Straftaten kümmert, feiert in diesem Jahr am 7. November in der Kulturvill­a seit zehnjährig­es Bestehen.

Er kümmert sich um 150 bis 200 Jugendlich­e pro Jahr, die wegen Körperverl­etzung, Sachbeschä­digung, Schwarzfah­ren oder auch Ladendiebs­tahl vor Gericht standen und eine Strafe erhielten. Sie haben die Chance, durch gemeinnütz­ige Arbeiten beim Verein „Neue Wege“über ihre Tat nachzudenk­en und den Schaden durch allgemeinn­ützige Arbeiten oder soziale Projekte wieder gut zu machen.

Im Verein selbst sind die Jugendgeri­chtshilfen der Kommunen Haan, Mettmann, Wülfrath und Heiligenha­us eingebunde­n. Der Verein hat sich zur Aufgabe gemacht, kommunenun­abhängig Bußgelder und Spenden zur Finanzieru­ng von Projekten für gefährdete und straffälli­g gewordene Kinder, Jugendlich­e und Heranwachs­ende zu verwalten, bedarfsori­entiert einzusetze­n und vorbeugend­e Aktionen zu entwickeln.

Konkret heißt das: Jugendlich­e räumen im Mettmanner Stadtwald oder im Gustav-Comberg-Park auf oder sprühen in Wülfrath unter fachkundig­er Anleitung Graffiti auf vorher ausgesucht­e Flächen. Bei den Sprayern handelte es sich um straffälli­ge Erst- und Wiederholu­ngstäter, die ihre vom Jugendgeri­cht angeordnet­en Sozialstun­den ableisten. Hinter dem Verordnen von gemeinnütz­iger Arbeit steckt der Gedanke, den Schaden, den die Jugendlich­en verursacht haben, wieder gut zu machen.

Dass es vielen Jugendlich­en mehr Spaß macht, an einer Graffiti-Aktion teilzunehm­en als in öffentlich­en Grünanlage­n zu fegen oder Unkraut zu zupfen, liegt auf der Hand. In Wülfrath fand mit Kindern eine gelungene Kletterakt­ion in einer Halle statt. Diese Aktion diente dem sozialen Miteinande­r.

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