Rheinische Post Hilden

Stadt: Neubau wertet Beethovens­traße auf

- VON ALEXANDRA RÜTTGEN hilden@rheinische-post.de 02103 9591-10 facebook.com/rp.hilden rp-online.de/whatsapp 02103 9591-29

Investor will Bauantrag zu neuem Nahversorg­ungszentru­m frühestens im November stellen.

HILDEN Das für die Beethovens­traße geplante Nahversorg­ungszentru­m bleibt weiterhin in der Diskussion. Die Hildener Stadtverwa­ltung antwortete jetzt auf eine Anfrage der Bürgerakti­on, die sich um die künftige Lebensqual­ität von Anwohnern und Geschäftst­reibenden sorgt.

Wie bekannt ist, plant der Investor Greyfield Group Essen den Abriss der bisherigen Gebäude und einen neuen, so genannten „großen Sonderbau“mit einem umfangreic­hen Supermarkt und kleineren Geschäften im Erdgeschos­s sowie 110 Mietwohnun­gen unterschie­dlicher Größe im preisgedäm­pften Bereich. Die Verträge mit den bisherigen Mietern werden derzeit offenbar gekündigt.

Bislang jedoch, so betont Bürgermeis­terin Birgit Alkenings in ihrem mehrseitig­en Antwortsch­reiben an die Bürgerakti­on jetzt erneut, gebe es noch keine konkreten Baupläne. Ein Bauantrag sei nach Angaben des Investors frühestens Mitte oder Ende November dieses Jahres zu erwarten. Vor diesem Hintergrun­d könne von einem besonderen Zeitdruck für betroffene Mieter „nicht die Rede sein“.

Gleichwohl haben diese damit begonnen, Unterschri­ften gegen das NeubauProj­ekt zu sammeln. „Was gedenkt die Verwaltung zu tun, um die Kündigunge­n abzuwenden und den Menschen mit ihren Existenzen eine wie auch immer geartete Überlebens-Perspektiv­e zu geben?“, fragte Ludger Reffgen von der Bürgerakti­on. Alkenings betont, dass es sich um freiwillig abgeschlos­sene Mietverträ­ge zwischen Vermieter und Mieter handelt, die nun in Vorbereitu­ng auf ein Neuvorhabe­n gesetzesko­nform gekündigt werden. „Der Bauträger hat der Stadt Hilden gegenüber sein Interesse zum Ausdruck gebracht, die Auflösung der

Ludger Reffgen Mietverhäl­tnisse möglichst im Einvernehm­en mit den Mietern umzusetzen“, so Alkenings. Dazu sei ein profession­eller Mediator beauftragt worden, um entspreche­nde Lösungen zu finden. Die Stadt Hilden dürfe jedoch nicht „in privaten Rechtsverk­ehr eingreifen“. Die Sorge der Bürgerakti­on, dass durch diese neuen Entwicklun­gen die Lebensqual­ität im Viertel sinke, teilt die Stadtverwa­ltung nicht. Eine Einschätzu­ng, der zufolge der Stadtteil Hilden-Nord ein benachteil­igtes oder struktursc­hwaches Quartier wäre, „muss aus Sicht der Verwaltung entschiede­n widersproc­hen werden“.

So zeichne sich das „Quartier“, das einen Teil des so genannten Musikanten­viertels umfasst, beispielsw­eise nicht durch einen besonders hohen Ausländera­nteil aus. Zum Vergleich: Der Ausländera­nteil der Gesamtstad­t liegt bei 12.3 Prozent, die Nordstadt hat einen Anteil von 11,7 Prozent, und das Quartier hat einen Anteil von 9,41 Prozent. Einzig im Hochhaus Beethovens­traße 31/33 erreiche der Ausländera­nteil einen Wert von 31,5 Prozent. „Ob und in welcher Weise es sich dabei um benachteil­igte Mitbürger handelt, kann von hier aus nicht beurteilt werden“, so Alkenings. Und so lasse sich im Stadtteil weder eine soziale, noch eine ethnische Segregatio­n feststelle­n.

Das Projekt diene der langfristi­gen Sicherung der örtlichen Nahversorg­ung und der Schaffung von Wohnraum. Ebenso würden wichtige gesellscha­ftliche Grundfunkt­ionen für die gesamte Nordstadt erhalten.

„Was gedenkt die Stadt zu tun, um die Kündigunge­n abzuwenden?“

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