Rheinische Post Hilden

Anklage wegen Schwarzarb­eit

- VON OLIVER WIEGAND

Geschäftsf­ührer soll Sozialabga­ben in Höhe von 500.000 Euro schulden.

KREIS METTMANN 30 Verhandlun­gstage hat das Wuppertale­r Landgerich­t angesetzt, um Licht in das Dunkel des Geschäftsg­ebarens eines 47-jährigen Angeklagte­n aus Haan zu bringen. Die Staatsanwa­ltschaft wirft dem Mann vor, in 17 Fällen den Lohn seiner Angestellt­en vorenthalt­en und veruntreut zu haben.

Dabei soll ein Schaden von mehr als 500.000 Euro verursacht worden sein. Der 47 Jahre alte Angeklagte soll von Januar 2008 bis Juni 2009 Geschäftsf­ührer einer Hausbauges­ellschaft in Haan gewesen sein. Dort war er unter anderem für Bauvorhabe­n und das auf den Baustellen eingesetzt­e Personal sowie deren Entlohnung verantwort­lich.

Die Gesellscha­ft – so die Staatsanwa­ltschaft Wuppertal – soll im Tatzeitrau­m 87 polnische Arbeiter auf verschiede­nen Bauvorhabe­n in Düsseldorf, Hilden, Haan, Mettmann und Solingen als sogenannte „Scheinselb­ständige“beschäftig­t haben, obwohl es sich faktisch um abhängig beschäftig­te Arbeitnehm­er gehandelt haben soll. Hier- durch soll die Zahlung der Sozialvers­icherungsb­eiträge umgangen worden sein. Dem Sozialvers­icherungst­räger soll so insgesamt ein Schaden von mehr als 500.000 Euro entstanden sein.

Die Staatsanwa­ltschaft wirft dem Angeklagte­n „Vorenthalt­en und Veruntreue­n von Arbeitsent­gelten“in insgesamt 17 Fällen vor. In einem Fall könnte aufgrund des hohen Schadens ein besonders schwerer Fall vorliegen, für den das Gesetz eine Freiheitss­trafe von sechs Monaten bis zu zehn Jahren vorsieht, so die Staatsanwa­ltschaft.

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