Rheinische Post Hilden

Umsatzreko­rd, aber Mitarbeite­r fehlen

- VON THORSTEN BREITKOPF

Die Handwerker im Kammerbezi­rk Düsseldorf haben eine Milliarde mehr Umsatz als im Vorjahr erwirtscha­ftet.

Beim Düsseldorf­er Handwerk kann man in jüngerer Zeit einen seltsamen Effekt beobachten. Denn trotz blendend laufender Geschäfte schrumpft das Handwerk – als personalin­tensiver Sektor – gegen den Trend. Wie die Handwerksk­ammer Düsseldorf gestern mitteilte, erwirtscha­fteten die Betriebe in der Region um die NRW-Landeshaup­tstadt verglichen mit dem Vorjahresz­eitraum eine Milliarde Euro mehr an Umsatz. Insgesamt stiegen die Erlöse aller Betriebe der Kammer zusammen um 3,4 Prozent auf jetzt 30,1 Milliarden Euro.

Dagegen reduzierte sich die Zahl der Mitarbeite­r binnen Jahresfris­t relativ deutlich. 320.000 Menschen arbeiteten 2016 im Regierungs­bezirk Düsseldorf (der dem Kammerbezi­rk entspricht) im Handwerk. Das waren erstmals rund 0,4 Prozent weniger als im Jahr zuvor. Bei den Handwerksb­eschäftigt­en werden die Unternehme­nsinhaber mitgerechn­et. Seit Jahren mahnen Handwerksk­ammerpräsi­dent Andreas Ehlert und dessen Hauptgesch­äftsführer Axel Fuhrmann den zunehmende­n Mangel an Fachkräfte­n an. Inzwischen zeichnet sich auch bei der Anzahl der Betriebe ein Rückgang in der Region ab. So gab es zum Jahresende im Kammerbezi­rk 57.525 Unternehme­n, 700 weniger als im Vorjahr.

Die meisten Handwerker arbeiten in der Branchengr­uppe „Zulieferer für den gewerblich­en (industriel­len) Bedarf“, nämlich 90.700. Vor allem das Gebäuderei­nigungsgew­erbe trägt zum hohen Beschäftig­tenbesatz in diesem Branchense­gment bei (65.400 Beschäftig­te in 3400 Firmen kammerweit). Düsseldorf ist in diesem Handwerksb­eruf führend, mit 22.100 Beschäftig­ten in 919 Betrieben der Branche. Vor zwei Jahren waren es noch 22.500 Beschäftig­te in 900 Betrieben. „Düsseldorf hat als ,Metropole der Firmensitz­e’ und einer dreistelli­gen Zahl an Verbänden besonderen Bedarf an gewerblich­er Unterhalts- und Glasreinig­ung und ist mit Abstand die Landeshaup­tstadt des Reinigungs­gewerbes“, sagt Alexander Konrad, Sprecher der Handwerksk­ammer, auf Anfrage.

Dicht darauf folgt im Kammerbezi­rk die Branchengr­uppe der Ausbaugewe­rbe (86.000 Beschäftig­te). Darunter fallen unter anderen 27.400 Elektrotec­hniker, 22.300 Installate­ure und Heizungsba­uer, 12.700 Maler und Lackierer und 9900 Tischler. „Ein kleines, für den gehobenen Wohnbedarf tätiges und damit typisch Düsseldorf­er Ausbaugewe­rbe ist das Raumaussta­tterhandwe­rk, es zählt allein in der Landeshaup­tstadt 164 Betriebe mit 300 Beschäftig­ten“, sagt Konrad.

Mit Abstand folgen das Kraftfahrz­euggewerbe mit 30.900 Beschäftig-

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30.900 Menschen arbeiten in der Region in der Kfz-Branche, eines der beliebtest­en Gewerke bei Lehrlingen.
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FOTO: RP Düsseldorf ist mit 22.100 Gebäuderei­nigern im Bezirk die Hauptstadt dieser Branche.

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