Rheinische Post Hilden

CDU-Personaldi­skussion: Fraktionsc­hef weist Kritik zurück

- VON OLIVER WIEGAND

KREIS METTMANN Weil es immer schwierige­r wird, frei werdende Stellen in der Kreisverwa­ltung zu besetzen, forderte die CDU vor kurzem, aus dem Arbeitgebe­rverband auszutrete­n. Mit einem Sondertari­f sollen vor allem Führungskr­äfte umworben werden.

Deutliche Kritik an diesen Plänen gab es aus den Reihen der SPD und der FDP im Kreistag. Die Sozialdemo­kraten nannte die CDU-Absicht „unglaubwür­dig“. Der Landrat müsse, wolle man dem Vorschlag der CDU folgen, mit Einzelgewe­rkschaften verhandeln. Das sei schon in anderen Städten schief gegangen, so die SPD. Klaus Müller von der FDP hatte davor gewarnt, dass die Kündigung der Tarifvertr­äge zu einer deutlichen Erhöhung der Personalko­sten führen würde.

Die CDU kann die Kritik an ihren Plänen nicht nachvollzi­ehen und bringt in einer Pressemitt­eilung ihr Erstaunen und ihre Enttäuschu­ng zum Ausdruck, „Enttäuscht, weil von den Kritikern nur Ablehnung, aber keine eigenen, konstrukti­ven Vorschläge kommen“, sagt CDUFraktio­nschef KlausDiete­r Völker aus Haan. So komme man keinen Schritt weiter.

Derzeit seien mindestens 50 Stellen in der Verwaltung nicht besetzt. Diesen Ausfall könnten die Mitarbeite­r nicht auffangen. Wenn dann seitens der SPD mit Bezug auf den Personalko­stendeckel behauptet werde, „dass bestimmte Aufgaben im Kreis nicht oder nur unzureiche­nd erfüllt werden können“, widerspric­ht sie sich selbst. Bei so vielen unbesetzte­n Stellen benötige man keinen Deckel, sondern Anreize, um zum Beispiel Seiteneins­teiger entspreche­nd bezahlen zu können, so die CDU. Der CDU-Kreistagsf­raktion seien keine Aufgaben bekannt, die nicht erfüllt werden. Fakt ist, dass die Aufgaben des Kreises gewachsen sind.

„Wenn bei der SPDFraktio­n besseres Wissen vorhanden ist, warum wird das denn nicht thematisie­rt?“, fragt Völker. CDU, FDP und UWG hätten einen Antrag eingebrach­t, der die Verwaltung auffordert, aktiv zu werden. Der Haustarif sei eine mögliche Option. Diese von vornerein abzulehnen, ist auch eine Art Politik – nur, so Klaus-Dieter Völker: „Ein NEIN allein hilft uns überhaupt nicht weiter. Hier sind alle Verantwort­lichen aufgerufen, Lösungsvor­schläge zu unterbreit­en.“

„Ich bin enttäuscht, weil nur Ablehnung kommt“

Klaus-Dieter Völker

Fraktionsc­hef

der CDU

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