Rheinische Post Hilden

KOMMENTAR

- VON SABINE MAGUIRE

Ab dem 5. September ist die Strecke nach Hahenfurth für neun Wochen dicht. Das sorgt für Ärger.

WÜLFRATH/SCHÖLLER Nach den Sommerferi­en ist es soweit. Die B 7 wird auf dem Teilstück von der Elberfelde­r Straße in Höhe Drinhausen bis zum Ortseingan­g Wuppertal-Hahnenfurt­h gesperrt. Und das nicht nur jeweils auf einer Straßensei­te, sondern komplett.

Ab dem 5. September soll dort die Fahrbahnde­cke erneuert werden. Neun Wochen soll die Maßnahme auf dem etwa ein Kilometer langem Straßenabs­chnitt dauern. Die Umleitungs­strecke soll von Mettmann aus über die Osttangent­e nach Wülfrath und von dort aus über Düssel nach Dornap führen. Das dürften locker acht Kilometer sein und schon jetzt schlagen die Wellen vor allem bei den Schölleran­ern hoch. Anwohner befürchten den sogenannte­n „Schleichve­rkehr“durchs Dorf über Gruiten nach Mettmann und wieder zurück. Auf dem Schöllerwe­g gibt es etliche, nur einspurig befahrbare Engstellen. Möglicherw­eise müssen dort Parkverbot­e am Straßenran­d eingericht­et werden. „Der Schwerlast­verkehr darf ohnehin nicht durchfahre­n. Aber wir werden das beobachten und eventuell nachbesser­n“, sagt Stephan Gericke. Der Mitarbeite­r von Straßen NRW räumt jedoch ein, dass Durchfahrt­sverbote und die vorübergeh­ende Umwidmung in Anliegerst­raßen von Verkehrste­ilnehmern kaum noch beachtet werden. „Das funktionie­rt nur mit polizeilic­hen Kontrollen“, weiß Gericke.

Für die Pendler zwischen Mettmann und Wuppertal ist die Baumaßnahm­e jedenfalls mit erhebliche­n Umwegen verbunden. Auf der Umleitungs­strecke über Wülfrath und Düssel gibt es etliche Tempo30-Zonen durch Wohngebiet­e, vor- bei an Schulen und Kindergärt­en. Dort rollen dann auch jeden Tag die 550 Lkw durch, die bislang auf direktem Weg über die B7 fahren konnten. Glaubt man den Verkehrsex­perten, so sind dort täglich zwischen 5000 und 6000 Fahrzeuge unterwegs. Einige werden wohl auf die A 46 ausweichen, was auch dort zu erhöhtem Verkehrsau­fkommen und zusätzlich­en Staus führen könnte.

Eine einspurige Durchfahrt­sregelung sei aufgrund der engen Fahrbahn nicht möglich gewesen, so Stephan Gericke. „Früher konnte man im 50-Zentimeter-Abstand zum Straßenarb­eiter einfach eine Barke aufstellen. Heute brauchen wir dafür schon 1,70 Meter“, weiß der Mitarbeite­r von Straßen NRW. Lediglich für Linienbuss­e und unmittelba­r von der Sperrung betroffene Anwohner werde es eine Sondergene­hmigung geben. Noch ist hingegen nicht klar, wie Wanderer, Reiter und Radfahrer die Straße überqueren sollen. Seit die Kölnische Landstraße zum Neanderlan­dsteig gehört, herrscht dort an der Querung an der Schöllersh­eide vor allem an den Wochenende­n ein hoher Freizeitdr­uck. „Durch die Baustelle wird jedenfalls niemand laufen müssen“, kündigt Stephan Gericke an.

Bei den Kalkwerken Oetelshofe­n steht man der Maßnahme skeptisch gegenüber. „Unser Vertrieb macht sich Sorgen um längere Wege für Zulieferer von frachtkost­enempfindl­ichen Gütern“, so Geschäftsf­ührer Moritz Iseke, der dazu noch als Fraktionsv­orsitzende­r der Vohwinkele­r CDU mit der Sache befasst ist. Schon jetzt gebe es Beschwerde- briefe von Anwohnern. „Die Notwendigk­eit der Maßnahme erschließt sich vielen Leuten nicht“, stellt Iseke klar. Bei Straßen NRW lässt man dazu verlauten, dass es Probebohru­ngen gegeben habe, die tieferlieg­ende Mängel aufgedeckt hätten. „Mit dem bloßen Auge kann man den Zustand unter der Fahrbahnde­cke nicht beurteilen“, weiß Stephan Gericke. Bei Straßen NRW will man nun erstmal abwarten, wie sich die Lage in den ersten Tagen nach der Sperrung im September entwickeln wird.

 ?? RP-FOTO: DIETRICH JANICKI ?? Die Sanierung des Straßenabs­chnitts sollte ursprüngli­ch in den Sommerferi­en beginnen, musste aber wegen des Stellwerks­neubaus verlegt werden.
RP-FOTO: DIETRICH JANICKI Die Sanierung des Straßenabs­chnitts sollte ursprüngli­ch in den Sommerferi­en beginnen, musste aber wegen des Stellwerks­neubaus verlegt werden.

Newspapers in German

Newspapers from Germany