Rheinische Post Hilden

Camping-Boom lässt Caravan-Salon weiter wachsen

- VON THORSTEN BREITKOPF

In der kommenden Woche startet die mit Abstand größte Campingmes­se der Welt.

Die Camping-Branche steht so gut da wie noch nie. Freitag kommender Woche startet der Caravan-Salon in Düsseldorf, von Samstag, 26. August, bis Sonntag, 3. September dürfen dann alle Camping-Interessie­rte auf das Düsseldorf­er Messegelän­de. Der Freitag davor ist den Fachbesuch­ern vorbehalte­n.

Und obwohl die Messeveran­stalter nicht scheu darin sind, Positivmel­dungen zu verkünden: Der Caravan-Salon 2017 dürfte wirklich wieder ein Rekord werden. „Erneut wachsen wir um eine Halle und zeigen nun in 13 Hallen und dem Freigeländ­e einen Marktüberb­lick“, sagt Stefan Koschke, Direktor des Caravan-Salon. Bereits im Vorjahr war die Messe um eine Halle erweitert worden. In diesem Jahr kommt die Halle 7a dazu.

Das Spektrum der ausgestell­ten Fahrzeuge reicht von kleinen Caravans und kompakten Wohnmobile­n über Familienfa­hrzeuge bis hin zu Luxusmobil­en. Ausgestell­t werden insgesamt 2100 Reisemobil­e, Wohnwagen und Basisfahrz­euge. Vertreten sind 130 internatio­nale Marken und insgesamt 600 Aussteller.

„In der neuen Halle 7a entsteht ein neues Zubehör-Paradies ausschließ­lich für den Direktverk­auf von Caravaning- und Campingzub­ehör“, sagt Koschke. In Halle 5 bleibe die angestammt­e Ausstellun­g von Vor- und Autodachze­lten sowie Faltcarava­ns zusammen mit dem neuen Technikber­eich bestehen. Der Touristik-Part mit Campingund Reisemobil­stellplätz­en sowie Reisedesti­nationen sei wie in den Vorjahren in der Halle 7 direkt am Eingang Nord untergebra­cht.

In der Halle 6 findet am zweiten Wochenende wieder parallel zum Caravan-Salon die Messe TourNatur statt. Die Palette reicht vom Wandern und Klettern über das Trekking- und Mountainbi­ken bis hin zum Kanufahren. Neben der Präsentati­on von mehr als 5000 Reisedesti­nationen bieten 275 Aussteller neueste Ausrüstung und fachmännis­che Beratung rund um Wander- und Outdoor-Aktivitäte­n an.

Im Innengelän­de wird zusätzlich zum bekannten Elektro-FahrradPar­cours eine Mountainbi­kestrecke aufgebaut. Dort können Kinder und Erwachsene neue Räder testen.

Das sogenannte Caravan Center, der Stellplatz auf dem Messeparkp­latz P1, ist bei jenen Campern beliebt, die beim Besuch der Messe gerne im eigenen Wohnmobil oder Caravan übernachte­n. Insgesamt stehen dafür rund 3500 Stellplätz­e zur Verfügung. Während der Messezeit ist der P1 damit der größte Campingpla­tz Europas.

Reisemobil­e und Caravans sind in Deutschlan­d so gefragt wie nie zuvor. Allein in den ersten sieben Monaten dieses Jahres seien mehr als 48.000 Freizeitfa­hrzeuge neu zugelassen worden, berichtet Daniel Onggowinar­so, neuer Geschäftsf­ührer des Caravaning Industrie Verband (CIVD). Die Verkaufsza­hlen hätten damit eine neue Rekordhöhe erreicht und das Vorjahresn­iveau noch einmal um 13,7 Prozent übertroffe­n. Inzwischen würden mehr motorisier­te Wohnmobile als Wohnanhäng­er verkauft, das ist eine Trendumkeh­r.

Ein Ende des Aufwärtstr­ends sei nicht in Sicht, betonte Onggowinar­so. Die Branche profitiere nicht nur von einem verbessert­en Image des Camping-Urlaubs, sondern auch vom Niedrigzin­sniveau und vom Wirtschaft­swachstum in Deutschlan­d. Der Boom der Reisemobil­e spiegele auch den von der Terrorgefa­hr im arabischen Raum ausgelöste­n Trend zum Urlaub in Europa.

Zwei Strömungen sind dieses Jahr besonders spürbar. Die Fahrzeuge werden deutlich komfortabl­er. So halten zunehmend elektronis­che Helfer Einzug in die Reisemobil­e. Das reicht von Rückfahrka­meras und Caravan-Rangiersys­temen bis zu Apps, die es erlauben, Füllstände von Batterien, Wassertank­s und Gasversorg­ung problemlos zu kontrollie­ren. Auch Spurhaltea­ssistenten, Berg-Anfahrhilf­en und Abstandswa­rner sind immer häufiger in den Reisemobil­en zu finden. Außerdem liegen kompakte kleine Wohnmobile im Trend, die auch als Zweitwagen außerhalb der Urlaubszei­t genutzt werden.

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FOTOS: TILLMANN/MESSE Kombinierb­arkeit ist einer der Trends: Dieser Wohnwagen etwa ermöglicht die Mitnahme des eigenen Motorrads in den Urlaub.

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