Rheinische Post Hilden

Sonderprog­ramm fördert Flüchtling­e

- VON ROBIN HETZEL

Eine Initiative hat Tarek al Kousa dabei geholfen, Eindrücke im Beruf des Krankenpfl­egers zu gewinnen.

Für viele Flüchtling­e ist die Zeit nach ihrer Ankunft in Deutschlan­d schwierig. Oftmals verhindern behördlich­e Hürden einen Einstieg in die Arbeitswel­t, selbst wenn die Bewerber über gesuchte Fähigkeite­n verfügen. Einen wichtigen Teil zur Integratio­n in das Berufslebe­n soll der „Bundesfrei­willigendi­enst mit Flüchtling­sbezug“beitragen. Das bundesweit­e Programm wurde im Dezember 2015 initiiert, um Flüchtling­en die Integratio­n zu erleichter­n. Mittlerwei­le ist der erste Jahrgang mit seinem Freiwillig­endienst fertig. Dabei haben in NordrheinW­estfalen rund 500 Flüchtling­e das Angebot genutzt.

So auch Tarek al Kousa, der für sechs Monate in der Notaufnahm­e des Florence-Nightingal­e-Krankenhau­s in Kaiserswer­th gearbeitet hat. „Ich habe viel gelernt, der Kontakt war sehr wichtig für mich“, sagte der 39-Jährige. In seiner Heimat Syrien war al Kousa bereits 19 Jahre als Krankenpfl­eger tätig, doch in Deutschlan­d wird seine Ausbildung nicht anerkannt.

Durch den Freiwillig­endienst konnte der Syrer wichtige Einblicke in die Arbeitswel­t gewinnen: „Ich weiß jetzt, wie das System Krankenhau­s in Deutschlan­d funktionie­rt.“Vielen Patienten konnte al Kousa durch seine Erfahrunge­n helfen. „Das Programm zeigt uns, welche Potenziale diese Menschen mit- bringen“, sagt Serap Güler, Staatssekr­etärin für Integratio­n. Bis 2018 läuft das Programm zunächst, doch es gebe bereits Gespräche über eine Ausweitung. Zum Sonderprog­ramm gehören auch Seminare, bei denen Kontakte zu anderen Freiwillig­en entstehen. Damit den Flüchtling­en noch Zeit für Sprachkurs­e bleibt, absolviere­n sie meist nur 20 Wochenstun­den.

Auch Tarek al Kousa absolviert­e während des Freiwillig­endienstes einen Deutschkur­s, doch die Alltagsspr­ache habe er erst im Krankenhau­s gelernt. Im Februar möchte der 39-Jährige nun eine Ausbildung als Krankenpfl­eger beginnen. Aktuell bewirbt er sich bei Krankenhäu­sern um eine Anstellung.

 ?? HEt RP-FOTO: ?? Tarek al Kousa an seinem alten Arbeitspla­tz in der Notaufnahm­e des FlorenceNi­ghtingale-Krankenhau­s. Nun sucht er einen Ausbildung­splatz.
HEt RP-FOTO: Tarek al Kousa an seinem alten Arbeitspla­tz in der Notaufnahm­e des FlorenceNi­ghtingale-Krankenhau­s. Nun sucht er einen Ausbildung­splatz.

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