Rheinische Post Hilden

Götze-Rückkehr beruhigt die BVB-Gemüter

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WOLFSBURG (dpa) Unruhe bei Borussia Dortmund? Davon will beim DFB-Pokalsiege­r niemand etwas wissen. Weltmeiste­r Mario Götze ist zurück, zum Auftakt siegt der BVB ohne Probleme 3:0 beim VfL Wolfsburg – und so wirkt das Wechselthe­ater mit der Hauptfigur Ousmane Dembélé wie eine ärgerliche, aber normale Randgeschi­chte. „Wie in dieser Phase alle Verantwort­lichen cool geblieben sind, das macht mich sehr glücklich“, sagte Mittelfeld­spieler Nuri Sahin.

BVB-Geschäftsf­ührer Hans-Joachim Watzke beteuerte sogar, dass es im Club immer „total ruhig“gewesen sei. Trotz der vielen Schlagzeil­en um den vielleicht Begabteste­n. Zudem kokettiert Stürmer Pierre-Emerick Aubameyang gelegentli­ch mit einem Wechsel, und das Transferfe­nster ist noch fast zwei Wochen offen.

Doch nach dem geglückten LigaStart für den neuen Trainer Peter Bosz sprach Watzke beim Thema Dembélé nicht nur von seiner Ruhe, sondern demonstrie­rte sie auch kühl. Der 20 Jahre alte Franzose will zum FC Barcelona wechseln, um dies zu erzwingen, kam er in Dortmund nicht mehr zum Training, daraufhin wurde er suspendier­t. Die Frage ist, ob Barcelona so viel Geld zahlen wird, wie Watzke fordert – angeblich mehr als 100 Millionen Euro: „Die sollen sagen, ob sie wollen, oder sie sollen es lassen“, sagte Watzke. Dembélé werde durch sein Verhalten nicht seine Ablösesumm­e drücken, so lautet die Botschaft des Geschäftsf­ührers.

Weltmeiste­r Götze kann hingegen derzeit einfach nur über den Sport reden. Mehr als ein halbes Jahr hatte der Profi nicht mehr in der Liga gespielt, weil er an einer Stoffwechs­elstörung erkrankt war. Jetzt sagte er: „Mir geht es auf jeden Fall gut, aber ich weiß, dass noch viel Arbeit vor mir liegt.“

Komplett fit sei er noch nicht, aber das erwarte er auch nicht nach der langen Pause. „Ich bin längst nicht wieder bei hundert Prozent. Ich brauche wieder Rhythmus, ich brauche wieder Spiele“, betonte der Mittelfeld­spieler. Götze zeigte gegen die Wolfsburge­r, die am Samstag dankbare Gegner waren, eine gute Leistung. Kollege Sahin fand Götzes Auftritt „leichtfüßi­g“und „spielfreud­ig“. Das 1:0 durch Christian Pulisic bereitete der 25-Jährige vor.

Über die Götze-Personalie redete Watzke nicht so kühl wie über den Angestellt­en Dembélé. „Da lacht einem das Herz, wenn man sieht, wie Mario Fußball spielt“, sagte er. Bei Sky fügte er hinzu: „Er spielt jetzt nicht – wie früher – wie Messi, sondern eher wie Iniesta.“Trainer Bosz lobte Götze deutlich zurückhalt­ender: „Es war offenkundi­g, dass Mario Götze ein außergewöh­nlicher Spieler ist. Aber wir müssen Geduld haben, diesmal war ich schon froh, dass er einige Minuten gesammelt und sich dabei nicht verletzt hat.“

Und Stürmer Aubameyang, der das 3:0 schoss, sprach noch einen Satz aus, der ganz normal, ganz ruhig klang. So, als habe er nie Wechselged­anken gehegt. „Jeder muss jetzt wissen: Borussia Dortmund ist bereit für die Saison.“

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FOTO:DPA Wechsel nach 60 Minuten: Mario Götze (r.) und Peter Bosz

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