Rheinische Post Hilden

Deutsches Duo gewinnt Beachvolle­yball-EM

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Nadja Glenzke und Julia Großner holen überrasche­nd Gold. Laura Ludwig und Kira Walkenhors­t haben keine Chance.

JURMALA/KÖLN (sid) 14 Tage nach der Erfüllung ihres WM-Traums konnten Laura Ludwig und Kira Walkenhors­t auch mit Willenskra­ft und Erfahrung nichts mehr ausrichten. „Die ganze Europameis­terschaft war unglaublic­h hart. Knapp zwei Wochen nach der WM fehlten uns einfach die nötigen Körner“, sagte Ludwig nach dem K.o. im Viertelfin­ale der Beachvolle­yballEM.

Das erklärte Ziel der Olympiasie­gerinnen und Weltmeiste­rinnen, im lettischen Jurmela den dritten EMTitel in Folge zu feiern, wurde ausgerechn­et von einem deutschen Perspektiv­team ohne Zukunft vereitelt. Völlig ausgepumpt musste sich das Erfolgsduo den Underdogs Nad- ja Glenzke/Julia Großner 1:2 (21:17, 14:21, 17:19) geschlagen geben.

Die Hamburger Klubkolleg­innen schrieben an der Ostsee ihr persönlich­es Märchen, in dem sie sich im Endspiel gegen Kristyna Kolocova/ Michala Kvapilova sogar mit 2:1 nach Sätzen den EM-Titel holten. Die Tschechinn­en hatten im Halbfinale das topgesetzt­e Duo Chantal Laboureur/Julia Sude (Stuttgart/ Friedrichs­hafen) geschlagen und damit ein deutsches Endspiel zwischen zwei Teams verhindert, die sonst immer im Schatten von Ludwig/Walkenhors­t stehen. Laboureur/Sude sicherten sich im kleinen Finale zumindest Bronze.

Der Triumph bei der EM könnte einer der letzten in der gemeinsa- men Karriere von Glenzke/Großner werden. Vor acht Monaten war das Duo als Perspektiv­team gestartet. Aber ausgerechn­et während der EM war bekannt geworden, dass es die Paarung am zentralen Stützpunkt Hamburg im Zuge einer Neuordnung in der nächsten Saison nicht mehr geben wird. Die 29-jährige Großner gehört zu fünf Athleten, die vom Verband aussortier­t wurden. Womöglich eine Fehlentsch­eidung.

Glenzke/Großner lieferten Ludwig/Walkenhors­t einen großen Kampf. Die Olympiasie­gerinnen bewiesen vor allem im ersten Satz zwar einmal mehr ihr Kämpferher­z. Nach nicht einmal 20 Minuten und einem Zwischensp­urt von 12:14 zum 19:14 brachten die Favoritin- nen den Anfangsdur­chgang unter Dach und Fach.

Doch Mitte des zweiten Durchgangs riss bei den Favoritinn­en plötzlich der Faden, vor allem bei Kira Walkenhors­t. Die 26-Jährige hatte Probleme bei der Ballannah- me und auch am Netz. In einer Auszeit hockte sie mit leerem Blick auf der weißen Couch und wirkte komplett entrückt. Dazu gesellten sich Schmerzen in ihrer chronisch lädierten rechten Schulter, die wieder mit einem dicken Eisbeutel gekühlt werden musste.

Im dritten Satz ließ sie sich behandeln, konnte die Partie aber fortsetzen. Und zunächst sah es so aus, als könnten Ludwig/Walkenhors­t den 5:10-Rückstand im Tiebreak noch drehen. Sie glichen zum 11:11 und später zum 13:13 aus. Die beiden Möglichkei­ten zum Matchgewin­n aber ließen sie liegen. Das sollte sich rächen, denn Glenzke/ Großner nutzten die Schwäche schonungsl­os aus.

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FOTO: IMAGO Siegerläch­eln: Nadja Glenzke (li.) und Julia Großner.

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