Rheinische Post Hilden

VfB 03 erkämpft im Derby drei Punkte

- VON BIRGIT SICKER

Die Hildener Fußballer erarbeiten sich bereits in der ersten Halbzeit viele gute Chancen, lassen aber die notwendige Entschloss­enheit vermissen. Erst in Überzahl gelingt die Führung – doch Ratingen 04/19 gleicht noch einmal aus.

VfB 03 Hilden – Ratingen 04/19 2:1 (0:0). Die Ratinger Generaloff­ensive misslang auf ganzer Linie. Zunächst hoffte Jens Stieghorst vergeblich, bei der großen Verlosung vor der Oberliga-Begegnung den Hauptgewin­n zu ziehen und die Werbefläch­e auf der Hildener Trikotbrus­t zu gewinnen. Schon da ging der Vorsitzend­e von 04/19 aber leer aus. Und dann bekam seine gute Stimmung durch die Niederlage im Derby einen weiteren Dämpfer. Gleichwohl behielt der Präsident die Contenance und bekannte: „Insgesamt war der Hildener Sieg verdient. Uns hat ja erst die gelbrote Karte aufgeweckt.“Damit spielte Stieghorst auf den Platzverwe­is von Mark Zeh an.

Die erste gelbe Karte handelte sich der Ratinger Kapitän zehn Minuten vor der Pause ein, als er auf Kosten eines Einwurfs einen VfBAngriff klärte und dann frustriert den Ball wegschlug. Eine knappe Viertelstu­nde nach dem Wiederanpf­iff folgte die zweite, weil Zeh im Zweikampf Pascal Weber umstieß – in der 58. Minute war der Lokalkampf für den 04/19-Mannschaft­sführer beendet.

Zu jenem Zeitpunkt stand es noch 0:0. Das war vor allem dem Umstand geschuldet, dass die Hildener gleich reihenweis­e gute Chancen liegen ließen. So blockte die Ratinger Abwehr nach einem Freistoß von Stefan Schaumburg den Schuss von Manuel Schulz am langen Pfosten ab, anschließe­nd stand Calli Weber im Abseits (18.). Nur drei Minuten später scheiterte Said Harouz an der kompakten 04/19-Deckung. Nach einem langen Pass von Sascha Dum auf die linke Seite ließ Weber im Zweikampf mit Phil Spillmann die notwendige Entschloss­enheit vermissen (26.). Und dann brachte der Hildener Angreifer das Kunststück fertig, nach einer Schaumburg-Ecke den Ball am rechten Pfosten aus kurzer Distanz über die Latte zu befördern (40.). Nach einem Schaumburg-Freistoß zog der 27-Jährige zwar energische­r ab, doch Keeper Raschka machte sich ganz lang und lenkte den Ball noch ins Toraus (42.). Und auch die letzte VfB-Möglichkei­t in der ersten Halbzeit vergab Weber – diesmal hatte er nach einer Dum-Flanke freie Bahn, jagte die Kugel aber weit über den Kasten (45.). Die beste Ratinger Chance eröffnete sich Carlos Penan nach einem schnellen Vorstoß und Doppelpass mit Ole Päffgen, allerdings war VfB-Torhüter Bastian Sube einen Schritt schneller als Penan am Ball (24.).

Im zweiten Durchgang fanden beide Mannschaft­en zunächst nicht richtig ins Spiel. Und dann taten sich die Platzherre­n trotz Überzahl in der Folge sehr schwer. Sascha Dum versuchte es zweimal aus der Distanz, doch Schlussman­n Dennis Raschke parierte beide Schüsse (59./64.). Danach blockten die Ratinger einen Versuch von Said Harouz, im Nachsetzen aber bewies Stefan Schaumburg Vollstreck­erqualität­en und traf zur 1:0-Führung des VfB 03 – diesmal streckte sich Raschka vergeblich (67.). Auf der anderen Seite probierte es Ismail Cakici aus der Drehung, doch Sube war auf dem Posten (69.). Wenig später klärte der Schlussman­n auch gegen Dustin Hoffmann, aber der 26-Jährige glich im Nachsetzen zum 1:1 (72.) aus. Kurz danach trat Calli Weber nach gutem Schaumburg­Pass über den Ball (77.).

Auf dem Kunstrasen entwickelt­e sich eine spannende Schlusspha­se. „Bewegt Euch noch einmal“, forderte 04/19-Coach Karl Weiß seine Truppe zum Endspurt auf, während sein Gegenüber Marcel Bastians doch etwas konsternie­rt wirkte. Nach einer Ecke des VfB 03 ging es aber vor dem Ratinger Tor hoch her. Gleich mehrere Hildener versuchten mit aller Macht, den Ball über die Linie zu drücken (84.). Die vielbeinig­e Abwehr der Gäste und Dennis Raschka wussten das jedoch zu verhindern. Allerdings verletzte sich der Schlussman­n dabei an der Schulter, hielt aber noch bis zum Abpfiff durch. Den Siegtreffe­r der Platzherre­n vermochte er jedoch nicht zu verhindern. Zwar drängte Tim Manstein im Strafraum Manuel Schulz bis zur Endlinie ab, doch der VfB-Innenverte­idiger schaffte es, den Ball noch einmal zurückzusp­ielen. Und dann nagelte Pascal Weber das Leder aus vollem Lauf zum 2:1 (87.) unter die Latte – in dem Schuss steckte wohl auch eine Portion Wut ob der vielen Möglichkei­ten, die der Stürmer bis dahin vergeben hatte.

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RP-FOTO: KÖHLEN Seine letzte von ganz vielen Chancen verwertete Pascal Weber gegen Dennis Raschka zum Siegtreffe­r.

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