Rheinische Post Hilden

Kinder haben im Wohnpark viel zu tun

- VON DANIELE FUNKE

Um den Anwohnern und vor allem den vielen Kindern der Sahle-Wohnanlage­n Am Bandenfeld/auf den Schollen den Alltag abwechslun­gsreicher zu gestalten, hat sich im Jahr 2000 Parea gegründet, eine gemeinnütz­ige Gesellscha­ft, die Dienstleis­tungen im Freizeitbe­reich anbietet.

HAAN Olga Hoch holt eine Schachtel Minischaum­küsse aus einem Beutel. „Hier, die habe ich Euch mitgebrach­t, nehmt Euch“, sagt sie und strahlt „ihre“Kinder an, die sich ganz offensicht­lich über die süße Kleinigkei­t freuen. Die 36-Jährige ist seit vielen Jahren Mitarbeite­rin von Parea und bei den Anwohnerki­ndern überaus beliebt. „Olga ist einfach toll“, schwärmt Sudenaz, „sie gibt uns nicht nur die Spielgerät­e aus, sondern sie spielt auch mit uns fangen und so.“

Fußbälle, Jonglierse­ts, Tischtenni­sschläger, Skateboard­s, Federballs­chläger – all diese Spielgerät­e verteilt Olga Hoch dienstags bis freitags nachmittag­s an die bereits wartenden Kinder – bei schönem Wetter auf der großen Wiese zwischen den Hochäusern. „Da oben“– die 10jährige Sudenaz zeigt mit den Fingern hoch nach oben – „wohne ich, im fünften Stock. Und ich komme immer ganz schnell runter, wenn die Olga wieder da ist.“

Bislang nannte sich das Projekt Wiesenbetr­euung (WIB), nun wurde gemeinsam mit den Kindern nach einem neuen Namen und einem passenden Logo gesucht. „Der Begriff Betreuung war uns zu missverstä­ndlich“, erklärt Sahle-Presserefe­rentin Simone Böhnisch. „Denn wir bieten keine Betreuung, wir stellen lediglich Geräte zur Verfügung und leiten die Kinder an.“Ab sofort nennt sich die Spielzeit nun „Kinder Wiesen Spaß“. Das neue Logo stammt von der 15-jährigen LisaMarie. „Sie ist wahnsinnig kreativ“, schwärmt Olga Hoch, „und nimmt regelmäßig an unseren Bastelnach­mittagen teil.“Denn neben der Wiesenspie­lzeiten verfügt die Parea auch über Räumlichke­iten vor Ort. Dort finden vom Trommelkur­s in Kooperatio­n mit der Haaner Musikschul­e bis zum regelmäßig­en gemeinsame­n Kochen weitere Freizeitan­gebote statt. „Wir haben letztens Donuts gebacken, das hat viel Spaß gemacht“, erinnert sich die 10-jährige Artina.

Auch für andere Altersgrup­pen bietet Parea Aktivitäte­n an – Wan- dernachmit­tage, Seniorenfa­hrten. Die Resonanz ist riesig, mittlerwei­le planen und organisier­en die Anwohner zum Beispiel Ausflüge schon von alleine. „Das ist auch der Sinn und Zweck von Parea“, fasst Simone Böhnisch nochmal zusammen, „Wir bespaßen nicht, sondern wir leiten zur Selbstorga­nisation an.“

Seit einigen Wochen unterstütz­t eine zweite Mitarbeite­rin, Anna Alexi, die Arbeit von Olga Hoch. Die 21Jährige studiert zwar Architeklt­ur, liebt aber das Zusammense­in mit Kindern. Dazu gehört dann auch schon mal die Interventi­on oder Streitschl­ichtung. „Hier wurde mal ein Junge schwer gemobbt“, erinnert sich Olga Hoch. „Da haben wir viel mit den Kinder geredet, uns alle an einen Tisch gesetzt und das Problem tatsächlic­h in den Griff bekommen.“Derzeit beschäftig­t die engagierte Parea-Mitarbeite­rin etwas ganz anderes. „Manche Dinge machen mich einfach traurig, Wir haben hier ein Trampolin, das aufgebaut werden muss. Dazu benötigen wir zwei Männer, die ein bis zwei Stunden dafür zur Verfügung haben. Doch trotz intensiver Nachfrage – wir finden einfach niemanden, in einer Wohnanlage mit 360 Wohnungen“.

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RP-FOTO: STEPHAN KÖHLEN Sudenaz zeigt das neue Logo für das Kinderange­bot von Parea im Sahle-Wohnpark Auf den Schollen/Am Bandenfeld. Die 15jährige Lisa-Marie hat das Signet entworfen.

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