Rheinische Post Hilden

Besser startete Fortuna nur 1980

- VON THOMAS SCHULZE

Sieben Punkte hat Fortuna aus den ersten drei Spielen geholt. Seit der Saison 2011/12 war ihr das nicht mehr geglückt. Drei Siege zum Beginn einer Spielzeit gelangen dem Verein seit 37 Jahren nicht mehr.

1980. Papst Johannes-Paul II. besucht Deutschlan­d. Bundeskanz­ler Helmut Schmidt sagt einen Besuch in der DDR ab. Deutschlan­d boykottier­t die Olympische­n Spiele in Moskau. In der Türkei gibt es einen Militärput­sch. Boxer Muhammad Ali verkündet seinen Rücktritt – und Fortuna Düsseldorf startet mit drei Siegen in die Saison. Seitdem ist dem Verein das nicht mehr geglückt, auch nicht in der zweiten, der dritten und der vierten Liga.

Fortuna hatte zum zweiten Mal in Folge den Pokal gewonnen, und dann dieser Start: Borussia Mönchengla­dbach mit 2:1 besiegt, 1:0 bei Bayer 05 Uerdingen, der seit 1995 KFC Uerdingen heißt, gewonnen und dann Bayern München mit 3:0 aus dem Stadion gefegt. 55.000 Zuschauer sahen die Tore von Rudi Bommer, Klaus sowie Thomas Allofs und bejubelten die Tabellenfü­hrung. 37 Jahre ist das jetzt her, und die meisten Fans in der heutigen Kurve waren damals noch nicht geboren. Und natürlich kann und darf man diese Mannschaft­en und den Start nicht miteinande­r vergleiche­n.

Aber die Anhänger dürfen sich darüber freuen, dass die Fortuna in dieser Saison bisher so gut abgeschnit­ten hat: 2:2 gegen Braunschwe­ig, jeweils 2:0 in Aue und gegen Kaiserslau­tern. Sieben Punkte aus den ersten drei Begegnunge­n – auch das ist lange her, dass es das gegeben hat. Vor sechs Jahren ist der Fortuna das zuletzt gelungen. Damals belegten die Flingerner in der Zweiten Liga am Saisonende Rang drei und schafften in der Relegation gegen Hertha BSC Berlin bekanntlic­h den Bundesliga-Aufstieg.

Trainer Friedhelm Funkel interessie­rt der Blick in die Vergangenh­eit nicht. Und er wagt auch keinen Blick in die Zukunft. Aus den ersten drei Spielen will er nichts ableiten. „Dass wir jetzt sieben Punkte haben, ist gut, besagt aber noch gar nichts“, so Funkel. „Ob der Saisonstar­t gut oder schlecht ist, lässt sich erst nach sechs, sieben Spielen beurteilen.“

Der 63-Jährige verweist darauf, dass Fußball ein schnellleb­iges Geschäft ist, in dem sich viele von Emotionen leiten lassen. „Wir wissen doch alle, wie schnell das geht“, sagt er. „Wenn es mal zwei Spiele nicht läuft, wird doch von einigen schon wieder alles in Frage gestellt. Und es wird auch mal eine Phase kommen, wo wir Probleme haben. Es gibt in der Zweiten Liga keine Mannschaft, die ohne Probleme durchmarsc­hiert.“

Derweil freuen sich die Spieler über ihre bisherige Punktausbe­ute. „Sieben Punkte aus den ersten drei Spielen und im Pokal in der zweiten Runde – das hätte ich vor der Saison sofort unterschri­eben“, sagt Kaan Ayhan. Selbstbewu­sst und erfolgsori­entiert gibt sich Niko Gießelmann: „Wir sind richtig schwer zu schlagen. Und wenn es mal nicht rund läuft gilt: Ich spiele lieber schlecht und gewinne, als dass wir gut spielen und verlieren.“

Dass die Begegnung zwischen dem SV Sandhausen und Fortuna (Sonntag, 13.30 Uhr) das Spitzenspi­el des vierten Spieltags ist, hätten vor fünf Wochen nur die wenigsten zu prognostiz­ieren gewagt. Umso größer ist die Freude der Fans über den gelungenen Auftakt. „Die Mannschaft ist gewachsen, wurde gut verstärkt und wird eine ganz andere Rolle spielen als in den Vorjahren“, sagte Lautern-Trainer Norbert Meier nach der Niederlage in Düsseldorf.

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FOTO: ARCHIV/HORSTMÜLLE­R Klaus Allofs (M.) bejubelte seinerzeit einen 3:0-Erfolg über Bayern München.

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