Besitzer lassen Räder immer öfter codieren
Unterschiedliche Anbieter, unterschiedliche Verfahren – aber immer ein Ziel: Diebe abschrecken und Fahrräder schnell wiederfinden
KREIS METTMANN Wo immer derzeit Fahrrad-Codierungen angeboten werden, stehen die Interessierten Schlange: Vor allem in den RadHochburgen Hilden, Ratingen und Langenfeld sind die Radbesitzer sensibilisiert: In den drei Städten werden mehr Fahrräder gestohlen als im Rest des Kreises Mettmann zusammengenommen (Langenfeld 380, Ratingen und Hilden kommen auf knapp 400 gestohlene Räder). Ein weiterer Grund für das steigende Interesse ist auch der Wert der Räder: Rund 2000 Euro kostet ein EBike derzeit.
Codierung ist nicht gleich Codierung: Die Polizei verficht das Verfahren der Aufkleber, die eine Nummer enthalten und über eine breit angelegte Datenbank dem Besitzer wieder zuzuordnen sind. Die Aufkleber lassen sich laut Polizei nur schwer entfernen und sie sollen Diebe vor allem abschrecken. Der ADFC Hilden ist da anderer Meinung und spricht von leicht zu entfernenden Aufklebern; auch können bei dem Verfahren von einem „Code“im eigentlichen Sinn keine Rede sein. Zugleich wirbt der Fahrradclub für seine Methode, eine Nummer in den Rahmen einzufräsen und mit einem Sichtfenster-Aufkleber gegen Korrosion zu schützen.
In Hilden setzt sich die Codierung zusammen aus der zweistelligen Jahreszahl (z. B. 09 für 2009, bis Mitte 2001 wurde ohne Jahreszahl codiert), ME6- für die Stadt Hilden im Kreis Mettmann, einer vierstelligen Ziffernkombination für die Straße, der Hausnummer (z. B. 103A) sowie dem jeweils ersten Buchstaben des Vor- und Nachnamens des Eigentümers. Ein Termin für die erste Codieraktion nach den Sommerferien steht noch nicht fest.
Wieder andere Anbieter gibt es in anderen Städten des Kreises: Nach dem großen Erfolg der Fahrrad- und E-Bike-Codierung Mitte August wiederholen zum Beispiel die Ratinger Bäder ihre Aktion nun Ende des Monats am Allwetterbad in Lintorf.
Gemeinsam mit dem Sozialdienst katholischer Frauen (SkF), der die Radstation betreibt, gibt das BäderTeam Fahrradfahrern am Mittwoch, 30. August, von 10 bis 16 Uhr erneut die Chance, ihre Räder mit einem witterungsbeständigen Code markieren zu lassen. Sollte das Fahrrad oder E-Bike gestohlen und später wieder aufgefunden werden, kann die Polizei es über diese individuelle Kennzeichnung seinem rechtmäßigen Besitzer zuordnen.
Insa Schobel (54) „Ich habe schon davon gehört und wollte es auch machen lassen, denn mir und meinen Kindern sind schon ein paar Räder weggekommen. Als ich bei der Polizei war, war allerdings die ausliegende Liste zur Codierung voll.“
Heinz Beesch (65) „Ich nutze die Fahrradcodierung, denn sie ist gut für die Sicherheit. Ein weiterer Baustein zum Schutz des Eigentums ist immer hilfreich. Ein codiertes Rad wird seltener geklaut.“
Wolfgang Müffler (59) „Habe ich noch nicht gemacht und brauche ich auch nicht, weil ich nicht so wertvolle Fahrräder habe. Mir sind schon mehrere Räder geklaut worden, die ich, angeschlossen, mehrere Tage irgendwo stehen hatte.“ „Wir, also meine Familie und ich, haben keine Fahrradcodierung. Es ist aber besser für Fahrradfahrer, sie zu nutzen – zur Sicherheit und insbesondere wenn das Rad teuer ist.“
Bernd Reschke (72)
Hilden
Langenfeld
Hilden
Hilden
„Unsere Fahrräder sind alle codiert. Bei meinem Neuen warte ich noch auf den nächsten Termin beim ADFC, dann lasse ich auch das codieren. Gerade bei Falträdern muss man höllisch aufpassen, die sind heiß begehrt.“
Langenfeld
höv
Dieter Klesper (69) „Ich finde die Fahrradcodierung gut, nutze sie aber nicht. Man sollte sie sich eigentlich zulegen, da besonders an der Stadthalle viele Fahrräder geklaut werden.“
nile