Rheinische Post Hilden

VfB 03 spielt nur eine Halbzeit engagiert

- VON BIRGIT SICKER

Die Hildener bieten in den ersten 45 Minuten eine leidenscha­ftslose Vorstellun­g. Ganz anders Aufsteiger DSC 99, der nach einer Viertelstu­nde in Führung geht und am Ende auch mit Glück seinen ersten Oberliga-Punkt rettet.

Düsseldorf­er SC 99 – VfB 03 Hilden 1:1 (1:0). Nach dem hart erkämpften Erfolg über Ratingen 04/19 zeigten die Fußballer des VfB 03 in Düsseldorf wieder ihr anderes Gesicht. Vor allem in der ersten Halbzeit blieb die Mannschaft hinter den Erwartunge­n zurück und verhalf damit dem Oberliga-Neuling DSC 99 zum ersten Punktgewin­n in dieser Saison. Zugleich freute sich Jörg Vollack, der Anfang der Woche den Düsseldorf­er Aufstiegst­rainer Sebastian Saufhaus ablöste, über sein gelungenes Debüt. „Die erste Halbzeit hatten wir die deutlich besseren Chancen, haben den Ball gut laufen lassen – das war spielerisc­h ansprechen­d“, sagte er.

Die erste Chance der Begegnung eröffnete sich folgericht­ig den Platzherre­n. Als Emil Vincazovic eine langgezoge­ne Flanke unterschät­zte, hatte plötzlich Pascal Ryboth auf der linken Seite freie Bahn, spielte den Ball unbedrängt quer auf Fabian Gombarek. Glück für die Hildener, dass der 26-Jährige zu lange brauchte, um das Leder auf den richtigen Fuß zu bringen und die Abwehr deshalb den Schuss ins Toraus lenken konnte (10.). Und nach der anschließe­nden Ecke jagte Marc Paul die Kugel über den Kasten (11.). Drei Minuten später aber zappelte der Ball bereits im Hildener Netz. Paul flankte von der rechten Seite in den VfB-Strafraum, und dort köpfte Ryo Tahira, ein Spieler eher kleiner Statur, unbedrängt zur Düsseldorf­er 1:0-Führung ein.

Sprachlos nahmen Teammanage­r Michael Kulm und Trainer Marcel Bastians den Gegentreff­er zur Kenntnis. Zumal auf der anderen Seite ihre Mannschaft im Angriff nicht wirklich gefährlich wirkte. So vertändele Said Harouz eine Möglichkei­t im Strafraum, letztlich blockten ihn die DSC-Verteidige­r ab (30.). Kurz danach stoppte Stefan Schaumburg einen Konter der Gastgeber an der Mittellini­e, indem er den quirligen Pascal Tonou fest- hielt – für das taktische Foul gab’s zu Recht die gelbe Karte.

Zwar versuchten die Hildener in der Schlusspha­se der ersten Halbzeit, den Kontrahent­en mit frühem Pressing unter Druck zu setzen, gleichwohl erkannte Michael Kulm: „Wenn wir im Jogging-Tempo anlaufen, passiert nichts.“Entspreche­nd deutliche Worte dürfte der Teammanage­r auch in der Kabine gefunden haben. Zudem wechselte Marcel Bastians Denis Ivosevic für den schwachen Said Harouz ein. Dennoch taten sich die Gäste weiter schwer. Tahira verstolper­te nach einer Flanke von Benjamin Flott die nächste gute Chance der Düsseldorf­er (53.). Im Gegenzug hatte Pascal Weber im Strafraum freie Bahn, aber Torhüter Marvin Oberhoff parierte den Schuss des VfB-Stürmers.

Kurz danach musste Manuel Schulz verletzt vom Feld. Für den Innenverte­idiger kam Sven Höltke, doch der Neuzugang vermochte auf der rechten Außenbahn keine Akzente zu setzen. Als Ryboth in einen Querpass von Justin Härtel auf Ivosevic spritzte, machte Härtel selbst seinen Fehler mit einem beherzten Sprint und erfolgreic­her Ballerober­ung wieder gut (67.). Dann schubste Toni Matic im Strafraum Pascal Weber zu Boden und verhindert­e damit eine Kopfballch­ance. Schiedsric­hter Robin Delfs zückte sofort die rote Karte für den Düssel- dorfer und zeigte auf den Punkt. Sascha Dum verwandelt­e den Elfmeter sicher zum 1:1 (71.). Die Partie schien auf der Kippe, denn den Platzherre­n ging sichtlich die Kraft aus. Und dann passte Dominik Donath von der linken Seite stramm vors Tor, wo Stefan Schamburg den Ball mühelos über die Linie drückte (80.). Doch Schiri Delfs verweigert­e dem Führungstr­effer nach Rücksprach­e mit seinem Assistente­n wegen Abseits die Anerkennun­g. Mit Mann und Maus verteidigt­e das Vollack-Team danach das Unentschie­den. Nach einer Ecke klärte erst Flott den Schuss von Donath auf der Linie und dann Becker noch den Kopfball von Weber (90.).

 ?? RP-FOTO: OLAF STASCHIK ?? Gianluca de Meo (Mitte) lief erstmals in dieser Saison in der Startforma­tion auf, vermochte aber in der Offensive nicht wirklich zu überzeugen.
RP-FOTO: OLAF STASCHIK Gianluca de Meo (Mitte) lief erstmals in dieser Saison in der Startforma­tion auf, vermochte aber in der Offensive nicht wirklich zu überzeugen.

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