Rheinische Post Hilden

O là là! In dieser Partnersch­aft liegt Musik

- VON SANDRA GRÜNWALD

Das bergische Haan und das französisc­he Eu feierten am Samstag den 50. Geburtstag ihrer Städtepart­nerschaft.

HAAN Es geht etwas chaotisch zu im Saal des katholisch­en Forums von St. Chrysanthu­s und Daria in Haan. Zwischen den voll besetzten Tischen huschen Leute umher, während vorne bereits eine Gruppe Jugendlich­er mit Trommeln und langen Rohrstöcke­n ihre Workshop-Ergebnisse vorführt. Es wird getrommelt, geklopft und gehüpft.

An der weißen Wand lehnen zwei Holzbrette­r, auf die ein JubiläumsG­raffito gesprüht wurde. Es ist eine große „50“und eine Vereinigun­g der Wappentier­e von Haan und Eu – Hahn und Löwe. Denn gefeiert wurde jetzt der 50. Geburtstag der Städtepart­nerschaft von Haan und Eu.

Hierzu sind Jugendlich­e und eine Delegation aus Eu angereist. Die Jugendlich­en aus Eu und Haan hatten in verschiede­nen Workshops zusammenge­arbeitet. So wurden die Ergebnisse des Foto-Workshops neben das Graffito an die Wand geworfen. Sie zeigen den Blick, den die neun Jugendlich­en auf die Haaner Innenstadt hatten. „Wir haben einen Fotorundga­ng gemacht“, erzählt Workshop-Leiter Guido Kraut. Dabei gab er Tipps für Motivauswa­hl und Perspektiv­e. „Es sind über 1000 Fotos entstanden. 120 zeigen wir heute Abend.“Diese sollen nun bearbeitet und zu einer Ausstellun­g zusammenge­stellt werden, die in Haan und Eu gezeigt wird. „Wir hatten einen Übersetzer dabei“, sagt Workshop-Teilnehmer­in Johanna Eisenbach (16). „Es war uns freige- stellt, was wir fotografie­ren wollen.“In jedem Fall hat es allen viel Spaß gemacht. Nach der Percussion-Performanc­e spielte das Jugendorch­ester, das vor den Türen Aufstellun­g bezogen hatte. Zuschauer standen auf und versperrte­n alle Türen, um einen Blick auf die Musiker zu werfen. Ein wenig Ruhe kehrte erst ein, als die Jugendlich­en zu ihrer Party aufbrachen und Bürgermeis­terin Dr. Bettina Warnecke noch einmal an den Besuch der Haaner Delegation in Eu im Mai erinnerte, an die vielen engagierte­n Menschen, die die Städtepart­nerschaft aufbauten, an die entstanden­en Freundscha­ften und gemeinsame­n Erlebnisse. „50 Jahre Städtepart­nerschaft heißt auch 50 Jahre Zusammenar­beit, Austausch und Freundscha­ft“, betonte sie. Dem stimmte der Bürger- meister von Eu, Yves Derrien, zu und betonte: „Die guten Beziehunge­n in Europa sind wichtig.“

Dass die Musik über Grenzen hinaus verbindet, zeigten nicht nur die Jugendlich­en, sondern auch die beiden Bürgermeis­ter, die mit Geige und Bratsche gemeinsam ein Stück von Johann Sebastian Bach spielten. Das Publikum erhob sich, um zu applaudier­en. Es war ein Abend der Erinnerung­en. So dachte Fritz Köhler schmunzeln­d an den Gockel zurück, den er einst nach Eu geschmugge­lt hatte: „Der lief dann beim Bürgermeis­ter im Garten herum.“Nach zwei Jahren ertrank er allerdings in der Vogeltränk­e. „Und in den Zeitungen in Eu und Haan stand groß: Der Fritz ist tot“, erzählt Köhler lachend.

Auch Isabelle Leloup erinnert sich gerne zurück. Sie stammt aus Eu, lebte aber viele Jahre auch in Haan. „Die Städtepart­nerschaft liegt mir am Herzen“, erklärt sie. „Schließlic­h ist Eu meine Kindheit.“Auch beim anschließe­nden gemeinsame­n Essen wurden viele Erinnerung­en ausgetausc­ht.

 ?? RP-FOTO: STEPHAN KÖHLEN ?? Großer Applaus für Yves Derrien, Bürgermeis­ter der Stadt Eu (l.), und Bettina Warnecke, Bürgermeis­terin der Stadt Haan, die auf Geige und Bratsche gemeinsam ein Stück von Johann Sebastian Bach spielten.
RP-FOTO: STEPHAN KÖHLEN Großer Applaus für Yves Derrien, Bürgermeis­ter der Stadt Eu (l.), und Bettina Warnecke, Bürgermeis­terin der Stadt Haan, die auf Geige und Bratsche gemeinsam ein Stück von Johann Sebastian Bach spielten.

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