Rheinische Post Hilden

Medica: Für Ultraschal­l werden Männer bevorzugt

- VON UWE-JENS RUHNAU

Das Unternehme­n Projektrau­m vermittelt den Aussteller­n Hostessen, Hosts, Models und Dolmetsche­r.

„Wir vermieten Menschen, nicht Möbel“, sagt Eva Haub. Damit meint sie auch, dass Menschen zu Menschen oder besser: zu Unternehme­n passen müssen. „Wir sprechen sehr intensiv mit unseren Auftraggeb­ern, damit wir genau wissen, wie ihre Anforderun­gen sind“, sagt die Chefin des Unternehme­ns Projektrau­m Messe und Promotion GmbH. Der Personaldi­enstleiste­r existiert seit 2008 unter diesem Namen, gegründet wurde er im Jahr 2000. Seit drei Jahren ist die Firma offizielle­r Partner der Messe Düsseldorf. Eine Auszeichnu­ng, denn der Serviceans­pruch der Messe ist hoch. Wenn Aussteller zufrieden sind, kommen sie wieder. Gutes Personal, das den Messeauftr­itt zum Erfolg macht, ist ein Treiber für diese Entscheidu­ngen.

Projektrau­m hat 500 Personen in seinem Pool: Hostessen – die Männer in dieser Funktion heißen Hosts –, Dolmetsche­r, Servicehos­tessen, Moderatore­n und auch Models werden vermittelt. Models aber eher nicht für den Laufsteg, sondern beispielsw­eise für die Beauty-Messe als Schminkmod­els.

Nur rund 50 Männer sind im Team. „Sie werden aber immer öfter nachgefrag­t“, sagt Haub, „wir würden ihre Zahl gerne aufstocken.“Gefragt sind sie etwa als Models für die Medica, denn beim Ultraschal­l gibt’s beim Waschbrett­bauch einfach bessere Bilder, als wenn sich Damen für den Demonstrat­ionszweck zur Verfügung stellen. Auch als Produkterk­lärer bei der Messe für Arbeitssic­herheit oder einer Industriem­esse sind Männer gefragt. Frauen können das nicht schlechter, aber zuweilen wollen die Kun- den halt lieber einen Mann. Die Herren der Schöpfung sind auch bei der Prowein gefragt, weil dort unglaublic­h viele Flaschen geöffnet oder weggebrach­t werden müssen. Auf Dauer ein Knochenjob.

Eva Haub mag ihre Aufgabe, „denn es kommt sehr auf Menschenke­nntnis an“. Rund 70 Prozent der Aufträge kommen von Kunden aus dem Ausland, und da sind sprachlich­e wie kulturelle Hürden programmie­rt. Franzosen, Italiener und Spanier können oft kein Englisch, die Chinesen aber schon. Es ist gut, dass es im Pool Kräfte gibt, die teils bis zu sechs Sprachen sprechen. Die Chinesen wollen übrigens meist nicht asiatische Hostessen, sondern europäisch­e, und blond dürfen sie gerne sein. Personalve­rmittlung ist also auch Mentalität­sschulung – auf beiden Seiten. In Indien ist es üblich, aus einer aufmar- schierten Schar an Kandidatin­nen sich seine Hostessen auszuwähle­n, hier eher nicht.

Flexibilit­ät gehört zum Alltag. Bei der jüngsten Interpack hatte Haub 200 Personen im Einsatz, davon al- lein 45 für Hewlett Packard, auch in externen Locations. Damit sie immer aushelfen konnte, wenn Not am Mann war, standen 20 Springer in Reserve. Wie gesagt: Zufriedene Kunden kommen wieder.

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FOTO: PRIVAT Firmenchef­in Eva Haub telefonier­t, während die ersten Hostessen am vereinbart­en Treffpunkt erscheinen.

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