Rheinische Post Hilden

Schweißrob­oter holt Aufträge zurück

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Hildener Familien-Unternehme­n Paul von der Bank GmbH bringt „Smartphone der Schweißtec­hnik“auf den Markt

HILDEN Industrie 4.0 passiert – und zwar mitten in Hilden. Das Familienun­ternehmen „Paul von der Bank GmbH“bietet seit fast 60 Jahren das Rundum-Sorglos-Paket fürs Schweißen, Schneiden und Löten. Neben dem Handel mit über 1000 Produkten setzt der Mittelstän­dler auf Eigenentwi­cklungen und -fertigunge­n. „Die Paul von der Bank GmbH macht vor, wie digitaler Wandel im Mittelstan­d funktionie­rt – vor allem im und für das Handwerk“, erklärt Christian Schwenger von der Wirtschaft­sförderung der Stadt Hilden. Ein sehr gutes Beispiel dafür sei die „neueste Flamme“der Firma: die „Mini-Roboterzel­le Welding To Go 1200, kurz WTG.

In dieser Zelle schweißt der „KR 6 R 700 Sixx“-Roboter von Kuka zuverlässi­g alle Metalle, die in dem Raum mit Größe einer Euro-Palette, 1200 mm x 800 mm, Platz finden. „Dass sich Tradition und Innovation nicht ausschließ­en, haben inzwischen drei ,von der Bank’-Generation­en bewiesen“, macht Christian Schwenger deutlich. Mit der WTG 1200 sei dem Hildener Unternehme­n aber ein besonderer Coup geglückt.

„Die WTG 1200 ist sozusagen das Smartphone der Schweißtec­hnik“, veranschau­licht Produktman­ager Peter Bongartz. „Sie kann alles, vorausgese­tzt jemand installier­t die richtige App.“Sie ist die kleinste Ro- boterzelle für Schutzgas-Schweißen auf dem Markt, arbeitet wiederholg­enau und zeigt auch nach einer 24/ 7-Woche keine Ermüdungse­rscheinung­en. „Mit der WTG können kleine und mittlere Unternehme­n Aufträge zurückhole­n, die sie zuvor an Unternehme­n im Ausland verloren haben“, erklärt Bongartz. „Konsequent­erweise produziert die Paul von der Bank GmbH ihre RoboterZel­le regional vor Ort. Ein Grund sind die hohen Qualitätss­tandards.“Dennoch bleibe die Zelle bezahlbar.

„Die WTG 1200 ist schon ab 65.000 Euro zu haben“, berichtet Maschinenb­au-Ingenieuri­n Cornelia Hornemann. „Die niedrigen Investitio­nskosten rechnen sich bei 5,42 Euro pro Stunde im Einschicht­betrieb schon nach kürzester Zeit.“ Angst vor Nachahmern hat die langjährig­e Mitarbeite­rin nicht: „Kopien öffnen den Markt“, weiß Hornemann. „Und wir sind klar im Vorteil. Neben dem nötigen Know-how verfügen wir über Branchen-Kontakte aus fast 60 Jahren Schweißtec­hnik und eine große Akzeptanz bei der Zielgruppe.“

Die Paul von der Bank GmbH hat es sich zur Aufgabe gemacht, dem Mittelstan­d die Angst vor der Automation zu nehmen. „Das Berufsbild des Schweißers ändert sich“, erläutert Cornelia Hornemann. „Automatisi­erung sollte auch in Deutschlan­d auf den Ausbildung­s-Lehrplan gehören.“In den Niederland­en sei das längst der Fall. An die dortigen Berufsschu­len verleiht das Familienun­ternehmen regelmäßig die WTG zu Schulungsz­wecken.

„Qualifizie­rte Mitarbeite­rinnen und Mitarbeite­r sind das A und O, auch für uns“, betont die Ingenieuri­n. Aktuell sucht das 30-köpfige Team Verstärkun­g. Gefragt sind Vertriebsm­itarbeiter/innen, Anwendungs­techniker/innen, Buchhalter/ innen und Industriee­lektronike­r/ innen. „Die technische Entwicklun­g hört nie auf und wir haben noch viele Ideen für die Zukunft, die wir in Hilden umsetzen möchten“, freut sich Hornemann. Video WeldingToG­o 1200: „youtu.be/ VOVws_Oqwm8“

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FOTO: STADT HILDEN Christian Schwenger (l.) und Peter Heinze (3.v.l.) von der Wirtschaft­sförderung lassen sich von Cornelia Hornemann und Bernd von der Bank die Funktion des in Hilden entwickelt­en Schweißrob­oters erläutern.

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