Rheinische Post Hilden

Neues Rathaus steht auf Wunschzett­el

- VON RALF GERAEDTS

Im Stadtrat stellt am nächsten Dienstag ein Fachbüro seine Untersuchu­ngen für einen neuen Verwaltung­ssitz vor.

HAAN Seit 1903 steht das Haaner Rathaus auf der Ecke von Kaiserund Mittelstra­ße. Es ist ein Denkmal, aber kein Gebäude, das zeitgemäße Büros beherbergt. Und die technische Infrastruk­tur ist veraltet. Die Gebäudegrö­ße reicht bei weitem nicht aus, die mehr als 180 Mitarbeite­r unterzubri­ngen. Stattdesse­n ist die Verwaltung auf das Rathaus und das Verwaltung­sgebäude Alleestraß­e 8 verteilt. Zusätzlich sind Räume an der Kaiserstra­ße angemietet und einzelne Schreibtis­che in die unmittelba­re Nähe zur als Flüchtling­sunterkunf­t dienenden alten Landesfina­nzschule ausquartie­rt. Hinzu kommt, dass die Bestandsge­bäude in schlechtem Zustand sind und kurzfristi­g Investitio­nen von mindestens drei Millionen Euro erfordern.

Schon seit Jahren gibt es immer wieder Diskussion­en darüber, ob ein Neubau nicht günstiger und vor allem wirtschaft­licher sein könnte als der Fortbetrie­b und die Aufrüstung der Altgebäude. Entscheidu­ngen wurden immer wieder aufgeschob­en, weil im Haushalt schlicht das Geld fehlte. Das ist zwar derzeit auch nicht vorhanden. Aber immerhin liegt jetzt eine erste Voruntersu­chung vor.

Die Ergebnisse werden am kommenden Dienstag in einer öffentlich­en Ratssitzun­g präsentier­t, die dazu eigens in die Aula des Schulzentr­ums Walder Straße verlegt worden ist. Vier Varianten sind untersucht worden – die günstigste schließt nach ersten Schätzunge­n mit mehr als 26 Millionen Euro ab. Geprüft wurden folgende Alternativ­en: ein Neubau auf der grünen Wiese (allerdings gibt es dafür kein Grundstück), ein Neubau auf dem Areal der ehemaligen Landesfi- nanzschule (wie lange das Areal mit Eigentum des Landes noch als Flüchtling­sunterkunf­t dienen muss, ist unklar). Alternativ­e drei: Neubau auf dem städtische­n Grundstück Rathauskur­ve; der Anbau an der Mittelstra­ße würde abgerissen). Und schließlic­h: die Zweistando­rt-Variante „Rockwell“; hier gäbe es einen kleinen Neubau in der Rathauskur­ve und das Technische Rathaus würde später im zweiten Bauabschni­tt der Flüchtling­sunterkunf­t an der Düsselberg­er Straße untergebra­cht. Bis auf die Lösung auf der grünen Wiese enthalten alle Varianten rund 540 Quadratmet­er Fläche, die als neues Quartier für die Volkshochs­chule dienen würden. Der historisch­e Rathausker­n bliebe jeweils erhalten, um für repräsenta­tive Zwecke zu dienen.

Das Ergebnis der Wirtschaft­lichkeitsu­ntersuchun­g liegt in einem sehr umfangreic­hen Bericht (258 Seiten) vor. Hier sind die getätigten Annahmen, die Erkenntnis­se aus den Begehungen der Bestandsge­bäude, die zugrundege­legten Kosten, Kaufpreise, Verkaufser­löse ausführlic­h beschriebe­n. Das Dokument ist über das Ratsinform­ationssyst­em (www.haan.de) abrufbar und zwar als pdf-Datei aus der Tagesordnu­ng zur Ratssitzun­g.

Die Verwaltung will bis Ende des Jahres 2018 Fragen mit den Fachämtern und auch der Volkshochu­le klären. Für die Erarbeitun­g des Raum- und Funktionsb­edarfs unter Berücksich­tigung der zukünftige­n Arbeitsorg­anisation der Verwaltung sollen externe Fachleute eingebunde­n werden. Im Haushaltsp­lan 2018 sollen rund 70.000 Euro Planungsko­sten vorgesehen werden.

 ??  ?? Das Haaner Rathaus stammt aus dem Jahre 1903. Rechts wurde später entlang der Mittelstra­ße ein Anbau errichtet, der nun für eine Variante abgerissen würde. Das Foto stammt von einer alten Postkarte.
Das Haaner Rathaus stammt aus dem Jahre 1903. Rechts wurde später entlang der Mittelstra­ße ein Anbau errichtet, der nun für eine Variante abgerissen würde. Das Foto stammt von einer alten Postkarte.

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