Rheinische Post Hilden

Alte Technik zwingt zu Rathaus-Neubau

- VON RALF GERAEDTS

Gutachter stellten im Stadtrat eine Machbarkei­tsstudie vor. Eine Sanierung der alten Verwaltung­sgebäude wäre zu teuer.

HAAN Das Ziel ist unstrittig: In einigen Jahren sollen alle Mitarbeite­r aus dem Rathaus Kaiserstra­ße 85 und dem Verwaltung­sgebäude Alleestraß­e 8 sowie die Volkshochs­chule (Dieker Straße 49) unter einem neuen Dach vereint sein. Im Haushaltsp­lan 2018 werden 70.000 Euro für ein Raum- und Funktionsk­onzept eingeplant. Die Machbar-

„Wir müssen und werden werden etwas tun. Aber nicht in der Bestandsva­riante“

Harald Giebels

stellvertr­etender CDU-Fraktionsc­hef

keitsstudi­e, die Linda Zimmer und Björn Deutsch dem Stadtrat vorstellte­n, zeigte auf, dass alle Neubau-Varianten in einer Betrachtun­g über 25 Jahre günstiger sein werden als eine Ertüchtigu­ng der AltbauSubs­tanz. Diese „Nullvarian­te“kostet am Ende mit 28,25 beinahe zwei Millionen Euro mehr, schafft aber keine neuen Werte. Die rund 30 Zuhörer – viele davon Verwaltung­sMitarbeit­er – im Schulzentr­um Walder Straße hörten, dass die Bestandsge­bäude energetisc­h untauglich, von den Raumzuschn­itten ungünstig und von der Technik her veraltet sind. Eine Sanierung müsste tief in die Substanz eingreifen, die aber im Grunde immer alt bleibe.

Je nach Variante könnte ein Neubau zwischen 2023 und 2026 vollendet sein. Soll das neue neben das alte Rathaus in die Rathauskur­ve gesetzt werden, müssten die Büros aus dem heutigen Anbau vor einem Abriss ausgelager­t werden und späte erneut umziehen. Technische­r Beigeordne­ter Engin Alparslan stellte klar, dass das Rathaus in der Stadtmitte bleiben solle. Eine Neubauvari­ante auf dem alten Musikschul-/VHS-Gelände wurde daher nicht betrachtet. Und würde die Alleestraß­e als Bauplatz erwogen, sollte klar sein, dass dort wohl eine Tiefgarage entstehen müsse.

Harald Giebels (CDU) mahnte, die Stadt als Ganzes zu betrachten. Es gebe noch viele ungelöste Fragen und nicht finanziert­e Projekte im Schul- und Kita-Bereich. Da könne sich auch eine Rathauslös­ung in Etappen anbieten. Auf jeden Fall müsse viel Geld in die Informatio­nstechnik investiert werden, da sich Arbeitsplä­tze und -weisen künftig noch stark verändern dürften.

Bernd Stracke sagte, die SPD wünsche sich für das Gelände der Landesfina­nzschule öffentlich geförderte Wohnungen und kein neues Rathaus. Michael Ruppert (FDP) nannte als Hauptprobl­em, ein ver- nünftiges Finanzkonz­ept für alle Vorhaben zu finden. Meike Lukat (WLH) betonte, die Investitio­nen der letzten Jahre und auch die in Kürze im Altbestand noch nötigen seien „total unwirtscha­ftlich“. Sie bedauerte, dass ein Standort am Windhövel nicht geprüft worden sei. Andreas Rehm (GAL) gab zu bedenken, dass die Stadt die Rathauskur­ve städtebaul­ich aus der Hand geben müsste, würde sie nicht dort ein neues Rathaus errichten.

Ob tatsächlic­h 200 Arbeitsplä­tze im Neubau mit 8300 Quadratmet­er Fläche vorgesehen werden, das muss sich im Rahmen der planerisch­en Voruntersu­chungen ergeben. Jochen Sack (GAL) erinnerte an eine Informatio­nsfahrt nach s’Hertogenbo­sch im Jahr 2005. Dort hatten sich Haaner das neue Rathaus angesehen, wo für 1100 Mitarbeite­r 700 Arbeitsplä­tze vorhanden sind und jeder seinen Container an einen freien Schreibtis­ch rollt.

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